Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 373
(PDF, 142 MB)
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Besoldung, die sie bezog, Mutter und Brüder zu unterstützen. Da
Frau Schulz — so hieß die Dame an einem schweren Nervenübel
litt, so nahm sie samt Irma einen längeren Aufenthalt in München,
um sich hier einer gründlichen magnetischen Kur zu unterziehen.
Kaiman Pal hatte inzwischen in Pest ein kleines Handelsgeschäft
errichtet. Doch der Unstern, der über dem fleißigen und ehren*
haften jungen Manne waltete, verhinderte immer wieder eine Verbesserung
seiner materiellen Lage und vereitelte stets aufs neue
dessen Plan einer baldigen Vereinigung mit Irma.

Infolge ihres Nervenübels wurde Frau Schulz oft von sehr heftigen
Schmerzen und krampfhaften Zuständen heimgesucht Die
magnetische Kur, der sie sich nun in München unterzog, schaffte
ihr jedoch allmählich bedeutende Erleichterung. Sehr beruhigend
wirkten auf sie gewisse Streichungen, dann aber auch ein Schlaf-
zustand» in den sie durch den Arzt versetzt wurde.1) Da der Arzt
sehr beschäftigt war und nicht so viel Zeit zur Verfügung der
Patientin stehen konnte, so bat diese ihn, Irma in dem magnetischem
Heilverfahren zu unterrichten, damit ihn das junge Mädchen
bei schweren Anfällen vertreten könne. Der Arzt zögerte längere
Zeit, diesem Ersuchen zu entsprechen, gab aber schließlich nach.

Irma erwies sich als eine sehr geschickte und gut beanlagte
Schülerin und Magnetiseurin. Da begannen ihr bei der Pflege der
Kranken oft und öfter Erinnerungen aufzusteigen an die einst in
Indiana über die Wundermänner Chapmann und Davis, dann über
den animalischen Magnetismus und namentlich über den animalisch-
iuagnetischen Fernverkehr (Fernwahrnehmen und Fern wirken) geführten
Gespräche. Immer wieder nahm sie ihr damaliges Tagebuch
hervor und überlas die Eintragungen aus jener Zeit. Audi
neue Schriften über den animalischen Magnetismus studierte sie
eifrig. Allmählich gelang es Irma, immer besser die schmerzhaften
Zustände der Frau Schulz zu lindern, wodurch deren Vertrauen zu
ihrer Pflegerin mehr und mehr befestigt wurde. Dabei wuchs auch
Irmas Selbstvertrauen und schließlich versuchte sie, Frau Schulz
ausschließlich durch in Worten gedachte Weisungen in
Schlaf zu versetzen und ihre Schmerzen zu lindern. Nach mehrwöchentlichen
, zunächst vergeblichen Versuchen gelang zu Irmas
Staunen und Genugtuung schließlich auch dies. Irma war imstande,

*) Unserer heutigen Auffassung nach bestand die Behandlung der Patientin
wohl hauptsächlich aus Massage, Hypnose und Suggestion, darunter auch aus
telepathischer Suggestion. Es sei hierbei auch betont, daß sowohl bei
magnetischen Streichungen als auch bei Massage das Auftreten elektrischer
Vorgänge möglich Ist


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