Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 388
(PDF, 142 MB)
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als eine odische Leuchterscheinung ansah, was schließlich mit den
Lehren der Mesmeristen völlig übereinstimmte,6)

Für eine Zeit schien es, als ob der vollgültige Beweis für die
Wirklichkeif der menschlichen Körperstrahlung durch diese verschiedenen
physikalischen Hilfsmittel erbracht sei- Es dauerte je*
doch nicht lange, bis die Gegner des Animalmagnetismus diese
Versuche einer scharfen und vernichtenden Kritik unterzogen.

Was die Beweiskraft der von Baraduc und de Puyfontaine benutzten
Meßapparate anbetrifft, so muß darauf hingewiesen werden
, daß vor ca. 30 Jahren Veraguf in Zürich die Verschieden-
artigkeit der nervösen Reaktionen auf gewisse Reize durch einen
Spiegelreflexgalvanometer feststellte und nachwies, daß der Ausschlag
des Lichtreflexes am Spiegegalvanometer proportional ist
zur Itensität des Reizes, Kürzlich hat de Lorgeril diese Versuche
nachgeprüft und bewiesen, daß der magnetische Zustand des
menschlichen Körpers unter dem Einfluß der Musik großen Schwankungen
unterworfen ist Diese psycho-galvanischen Reaktionen vermögen
daher nicht die von den Mesmeristen behauptete Ausstrahlung
der Lebenskraft zu beweisen.

Das Dermoscope des Dr. Collongues wird in Wirklichkeit nur
durch die Hautausdünstung der Hände in Bewegung gesetzt, und
die Behauptung, daß die Hautfeuchtigkeit in direktem Verhältnis
stehe zu der den Händen entströmenden Lebenskraft ist völlig
unbewiesen.

Die ganze Freude an den mit viel Fleiß und Scharfsinn von
Boirac, Joire, Tromelin, Pradvin u, a. ausgeklügelten Apparaten hat
Albert Hof mann7) durch den Nachweis gründlich verdorben, daß
alle diese Drehkörper nur durch die Handpulsationen der Versuchsperson
in Bewegung gesetzt werden. Der Puls bewirkt eine
sehr schwache, von der Handwurzel zur Fingerspitze voranschreitende
Wellenbewegung der Haut. Die Pulssehläjje der Hand pflanzen
sich durch die Luft fort und diese Stöße versetzen die Drehkörper
in Rotation. Auch künstlich erzeugte Vibrationen, z. B.
durch ein Metronom, elektrische Klingel, schwingenden Stahldraht
und dgL, setzten diese Apparate in derselben Weise in Bewegung
wie die vermeintlichen Handstrahlen. „Um alle Störungen durch
Wärme und Luftwirbel auszuschließen", schreibt Hofmann, „hatte
ich einen sehr leichten Drehkörper in ein Glasgefäß einschließen

6) Reichenbachs Schriften sind in neuen Ausgaben im Verlag Max Alf mann,
Leipzig, erschienen.

7) Albert Hofmann. Das Rätsel der Handstrahlen.


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