Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 401
(PDF, 142 MB)
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Unsere großen Religionen, hauptsächlich Juden- und Christentum
,, fußen in Überlieferungen und auch in ekstatischen Erfahrungen
und mystischem Erschauen in der Tatsache einer außerhalb
der im menschlichen Körper befindlichen Seelenwelt Nächst dem
Glauben an ein Weiterleben Ober die fleischliche Hülle hinaus vertreten
sie auch den Glauben an eine von der menschlich individu-
alen Seele sehr verschiedene Geisterwelt, welche streng in zwei
Prinzipien geteilt werden* Es sind dies Gott und sein Gegenpol:
der Teufel,, ihre Regionen mit den himmlischen und höllischen,
guten,, reinen, gottähnlichen und bösen, sündengefallenen, niederen
Geistern.

Um nicht weitschweifig zu werden,, muß die nähere Erörterung
dieser Geistersphären übergangen werden. Der Glaube, mit diesen
Geisten), welcher Sphäre sie angehören mögen, in Verkehr treten
zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst, und dieser Glaube
entbehrt durchaus nicht einer realen Begründung. Von der grauen
Vergangenheit bis hinein in die Jetztzeit haben sich selbst die
intelligentesten Köpfe, welche frei von dem, was man gemeinhin
mit Aberglauben bezeichnet, waren und sind, experimentell mit diesem
Problem befaßt. Die Art und Weise mit der Geisterwelt in
Verkehr zu treten, hat sich im Verlaufe der Jahrtausende und
Jahrhunderte verschiedentlich geändert, aber im Grunde ist der
Verkehr mit der Geisterwelt in früheren Zeiten mit dem heutigen
Spiritismus durchaus identisch. Die Berichte aus allen Zeiten und
Ländern über den Verkehr mit ^Geistern und dessen Ergebnisse
weisen so viele unzweifelhafte Realitäten auf, daß man sich geradezu
wundern muß, wie man achtlos und sogar starr ableugnend
darüber hinweggehen kann. Ungläubige hat es natürlich immer gegeben
und würde es auch geben, wenn die Engel selbst mit Posaunen
vom Himmel redeten. Was die Spiritisten unserer Zeit anbelangt
, denen kein geringerer als Freiherr von Schrenck-Notzing
führend und bahnbrechend angehört,, so lassen sich diese die
phänomenal-realen Ergebnisse ihrer Experimente ebenso wenig
abstreiten wie der Wissenschaftler seine verstandes-objektiven Ergebnisse
. Der Kampf um die Echtheit übersinnlicher und hauptsächlich
spiritistischer Phänomene tobt am stärksten nur noch um
die Köpfe der Wissenschaftler. Die Laien-Okkultisten und -Spiritisten
kümmern sich im allgemeinen wenig darum,, aus welchem
Stoffe die Geistermaterialisationen bestehen und ob sie photogra-
phierbar sind oder nicht usw. Sie halten sich an das phänomenale
Erleben ihrer experimentellen Geistererscheinungen,, Kundgebungen
und anderes. Für die Meisten genügt es, die Realität in verschie-

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