Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 457
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0461
Nekromantie und dergl. mehr gelehrt Das stachelte ihn, der mit
Adlersflügeln alle Gründe von Himmel und Erde erforschen wollte,
sogar an, mit seinem Wissen und Können den mächtigen Herrn
aller dämonischen Geister, den Obersten Luzifer, oder Teufel, vor
sich zu zitieren* Diesen Vorsatz ließ er denn auch bald, nachdem er
durch leichtfertigen Lebenswandel sein ererbtes großes Vermögen
verloren hatte, zur Tat reifen* Was Faust einmal für sich fest entschlossen
hatte, das wurde auch durchgeführt, und so ging er denn
an die geplante Zitation, sollte daraus werden, was wolle und alles
samt ihm zugrunde gehen. Sein Experiment brachte ihm den gewünschten
Erfolg und er erhielt das, was er wollte, nämlich einen
ihm für sein ganzes Leben dienenden Geist, den Mephistopheles.*)
Er soll sich dem Teufel nach Ablauf von 24 Jahren mit Leib und
Seele verschrieben und ein schreckliches Ende gefunden haben.
Ähnliches wird von mehreren Schwarzkünstlern aller Zeiten und
Länder berichtet

Daß derartige Kontrakte mit Dämonen möglich sind, wird sogar
von Okkultisten vielfach angezweifelt, mehr aber noch, daß dieses
Bündnis für den Magier ein so katastrophales Ende nehmen kann,
wie dies von Dr* Faust und anderen berichtet wird. Darüber möge
sich der Leser kein zu voreiliges Urfeil bilden, sondern zunächst
einmal die Tatsache befrachten, daß es vorgekommen ist und noch
vorkommt, indem dämonische Geister von einem Menschen Besitz
ergreifen und ihn furchtbar quälen (vergL die Geschichten von
Besessenen), Nach logischen Folgerungen könnten die Dämonen
sich zu ihrem Rache- und Vernichtungswerk auch der elementaren
Naturgewalten bedienen, wie beispielsweise des Blitzes oder irgend
eines Mittels, das für den Uneingeweihten schwerlich auf transzendentale
Einwirkung schließen läßt Die neueren Fälle berichten
mehr von Wahnsinn, rätselhaften Krankheiten und Dahinsiechen
des betroffenen Magiers, der die von ihm in Aktion gesetzten dämonischen
Kräfte nicht zu beherrschen vermochte.

Bevor wir daher zur eigentlichen Sache übergehen, möchten
sich alle Naturen, in denen das Faustische sich regt, gewarnt sein
lassen, die machtvollen Seelenkräfte nicht zu rücksichtslosem Egoismus
zu mißbrauchen. Solche Warnungen sind in allen guten

*) Die Experimente der Dämonologie sind nicht minder real als wie diejenigen
des Spiritismus. Sie sind sogar miteinander sehr identisch und weisen keine besonderen
Unterschiede auf. Auch heute noch, trotz unserer aufgeklärten Zeit,
wird auf diesem Gebiete sowohl von Laien als auch von wissenschaftlichen Okkultisten
viel experimentiert. (Siehe Dürr: „Experimental-Dämonologie" und „Und
der Teufel kam/' — Cinvat: „Experimental-Magie. Verlag Max Ältmann, Leipzig )


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