Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 476
(PDF, 142 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0480
2. die Empfindlichkeit oder Schmerzhaftigkeit des Nervensystems
»

3. die Schwäche des Nervensystems oder auch Neurasthenie
genannt

Die Nervosität, welche sich als Reizbarkeit des Nervensystems
äußert, läßt sich an vielen Beispielen zeigen. Sehen wir uns einen
gesunden Landmann an, dem die Sonne bei seiner Arbeit ganz gehörig
einheizt, ihn stört's nicht. Anders dagegen beim nervösen
Stadtmenschen und bleichsüchtigen Stubenhocker. Macht der mal
an einem schönen sonnigen Tage einen Spaziergang, so ist ihm das
milde Sonnenlicht schon unangenehm, das starke fast unerträglich.
Wieder andere können Gerüche nicht ertragen, zum mindesten werden
sie als sehr lästig empfunden, während normale Geruchsnerven
kaum davon berührt werden» Mit den Ohrennerven ist es
ähnlich. Denken wir an den Leierkastenmann, der uns tagtäglich
mehrmals seine Kunstgenüsse vorführt. Sowie die Töne der Drehorgel
erschallen, fangen viele Menschen an in allen Tonarten zu
schimpfen und halten sich die Ohren zu, weil es ihnen nicht möglich
ist, weiter zu arbeiten. Andere dagegen, die diese allerdings nicht
immer angenehme Musik nicht stört, haben für ihre mit solch leicht
reizbaren Gehörnerven behafteten Mitmenschen nur ein Lächeln
übrig. So könnten noch viele Beispiele angeführt werden.

Bei der Empfindlichkeit des Nervensystems äußert sich die
Krankheit durch Schmerzgefühl, wie Stechen, Ziehen, Reißen usw.
Körperliche Anstrengungen und Witterungseinflüsse, wie Wind,
Nebel, Regen, Kälte usw., steigern die Empfindlichkeit.

Die Schwäche des Nervensystems tritt oft da zutage, wo
die Widerstandskraft der Nerven nachläßt. Oft ist die Schwäche
auch angeboren. Solche armen Geschöpfe müssen sich fast immer
mit Gewalt zur Arbeit zwingen, die Ermüdung tritt schnell ein, und
die Arbeit wird zur Qual.

Die Nervenkrankheiten äußern sich nun in sehr verschiedener
Weise. Sie treten gewöhnlich auf als Kopfschmerz, Kopfdruck oder
dumpfes, unklares Gefühl im Kopfe, Migräne, Schwindelanfälle,
Angstzustände, Herzklopfen, nervöse Magenbeschwerden, Schlaflosigkeit
usw. Ja sie führen sogar so weit, daß das ganze Gemüts-
leben in Mitleidenschaft gezogen wird. Solche Kranke sind sich
sozusagen selbst zur Last. Ihr ganzer Gesichtsausdruck zeugt von
Niedergeschlagenheit, Unlust und Verdruß. Bei sehr stark ausgeprägtem
Gemütsleiden stellt sich oft Verzweiflung ein. Solche
Kranke beschäftigen sich hauptsächlich nur mit ihrer eigenen
Krankheit. Daß die Mitmenschen, die gezwungen sind, die Reden


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