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Zentralblatt für Okkuh ismiis.
Monatsschrift
zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.
Herausgeber u. verantwortlicher Schriftleiter: Max Älfmann, Leipzig
XXII. Jahrgang.
Mai 1929
II. Heft
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Das Problem des siderischen Pendels *)
Von Dr. Ferdinand Titze.
Das siderische Pendel begegnet verschiedener, ja entgegen-
gesetzter Beurteilung. Bewußter Schwindel, Autosuggestion, Spielerei
— also ganz unbrauchbar, sagen die einen; ein Wunderrat, ein
unfehlbar sicheres Instrument von schier unbegrenzter Verwendungsmöglichkeit
— also einzig dastehend in seinem Werte, behaupten
die anderen. Die Wahrheit liegt hier, auf den Einzelfall
bezogen, eben so wenig in der Mitte wie sonst wo. Alle haben
restlos recht, je nach den Umständen, unter denen sie das siderische
Pendel kennenlernten, je nach dem Standpunkte, von dem aus sie
es befrachten, je nach den Fähigkeiten, die sie zu seiner Handhabung
besitzen. Eine objektiv richtige Beurteilung erscheint aber
um so wichtiger, als das siderische Pendel nicht nur zu Experimenten
verwendet wird, deren Vornahme und Ausgang ohne sonderliche
Bedeutung ist, sondern auch auf Gebieten verantwortungsvollster
Betätigung. Ich erinnere nur daran, daß Frank Glahn erstmalig
als Sachverständiger mit dem siderischen Pendel in offener
Gerichtssitzung vor Geschworenen manipulierte und der Staats-
*) Diese Bezeichnung wurde als die gangbarste beibehalten, wiewohl sie weder
nach der Ableitung aus dem Lateinischen (sidus, sideris, das Gestirn) noch nach
der aus dem Griechischen (sideros, schweißbares Metall) zutreffend ist. Von den
zahlreichen sonstigen Bezeichnungen ist jene, die das Instrument „physiologisches"
Pendel nennt, die treffendste.
Ztntralblatt für Okkultismus. XXII. Jahrgang. 31
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