Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 490
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0494
Herd stand, warf ihr von rückwärts ein mit Salmiak getränktes
Tuch über den Kopf und erdrosselte sie*

In einem anderen Falle handelte es sich um eine eifersüchtige
Hypnotiseurin» die ihre Nebenbuhlerin durch ein Medium ermorden
ließ. Das Medium war bereits zum Tode verurteilt, doch gelang
es Lombroso, die Schuldige zu entlarven, der Strafe zuzuführen
und so einen Justizmord zu verhindern*

Im Grosschen-Archiv teilt Näcke nach einer Notiz im Archivio
di psychiatrie 1902 folgenden Fall von durch Suggestion veran-
laßten Selbstmord mit: Ein Student der Medizin in Paris hatte
sich in die Frau eines Freundes verliebt Die Liebe wurde erwidert*
Allmählich wurde die Frau ganz Herrscherin über den jungen
Mann; schließlich verlangte sie von ihm, daß er sich das Leben
nähme* Sie schrieb ihm: Töte Dich für mich* Ich werde ewig Deiner
gedenken. Nie wirst Du sterben, nie, weil Du stets lebendig
in meinem Geiste und in meinem Herzen leben wirst"* Der Student
erlag dieser Suggestion und vergiftete sich*

Dieser Fall hat eigentlich mit „Verbrechen — Hypnose" nichts
zu tun* Ich erwähne ihn nur, da es der einzige dieser Art ist, der
mir bisher in der Literatur untergekommen ist*

Professor Forel erzählt in seinem Buch „Der Hypnotismus"
folgendes gelungenes Experiment: „Einem 70jährigen Manne, den
ich in tiefen Schlaf versetzt hatte und der in einem leeren Raum in
Gegenwart des Züricher Juristenvereines saß, sagte ich: „Sie B*!
Gerade vor uns steht ein böser Kerl, ein schlechter Halunke, den
wollen wir umbringen. Da haben Sie ein Messer (ich gebe ihm ein
Stüde Kreide in die Hand); er steht gerade vor Ihnen, stechen Sie
ihr in den Bauch!" — Große innere Aufregung verratend, zitternd,
mit verzerrten Zügen, faßte er krampfhaft die Kreide mit der rechten
Hand, steht plötzlich auf und sticht mit großer Wucht zweimal
nacheinander vor sich in die Luft* Ich brauchte ipehrere Minuten,
um den Mann durch Suggestion zu beruhigen* Als ich ihn dann
weckte» ist er noch schweißtriefend und erregt* Er kann sich nicht
mehr erinnern, was es gegeben hat; aber er sagt: „es müsse etwas
Gefehltes passiert sein"*

Daß bei derartiger Formulierung der Suggestion der Erfolg
ohne weiteres auch hätte ausbleiben können, wird wohl ohne lange
Begründung verständlich sein, wenn man sich vor Augen hält, daß
das Stechen genau genommen eigentlich durch nichts motiviert
wurde, denn das jemand ein schlechter Kerl ist, ist kein Grund ihn
deshalb zu ermorden*

Um auch einige „Mißerfolge" anzuführen, seien die Versuche


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0494