Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 501
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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zwischen der Geister- und Menschenwelt wie die Bibel im Alfen
Testament Auch die ganze Kabbala ist auf der Lehre einer Existenz
der Geisterwelt aufgebaut Im Alten Testament der Bibel
sehen wir überall Engel als Beschützer und Leiter guter Menschen
und ihres Schicksals» Diese Engel steigen vom Himmel hinab in
die Sphären des Irdischen, um den Menschen zu dienen, sie auf
allen Wegen zu begleiten und von Unrecht und Sünde abzuhalten.
Wollte man all diese Berichte über die Tätigkeit solcher unsichtbaren
Diener und Helfer aus der Geisterwelt zusammenfassen, so
entstünde ein umfangreiches Buch. Es muß noch erwähnt werden,
daß einige okkulte Schriftsteller diese dienenden Geister oder
Schutzengel in verschiedene Grade einteilen, wovon einige sogar als
Schutzgeister bestimmter Nationen bezeichnet werden. Danach
hätte nicht nur jeder einzelne Mensch, sondern auch jedes einzelne
Volk seinen geistigen Führer. Auch soll dieser von den Sternen
kommen, ist daher stark identisch mit den Einflüssen der Gestirne
nach der astrologischen Lehre* Doch auf solche Theorien können
wir hier nicht näher eingehen.

Nach den Lehren des Alten Testamenfes, der Kabbala und des
Christentumes ist jedem Menschen ein Schutzengel eigen^ der ihn
zum Guten führen« vor den Einflüssen böser Geister beschützen
und auch für seine sonstigen Bedürfnisse in Notfällen sorgen soll.
Der Glaube an Schutzgeister war im Altertum sehr lebendig und ist
im Laufe der Jahrhunderte durch das Überhandnehmen des Materialismus
leider immer mehr zu einem wesenlosen Schatten herabgesunken
. Noch mehr aber al§ wie an die allgemeinen Schutzengel
verfiel der Glaube an einen besonderen, dienenden Geist, den Spiritus
familarus oder Hausgeist, von dem hier die Rede sein soll. Es
hat immer gläubige Christen und auch andere Religionen gegeben,
welche diesen Glauben bewahrt und nach ihm gelebt haben. Es
fehlt auch in neuerer Zeit keineswegs an zum Teil bestverbürgten
Berichten übe** wunderbare Fügungen, Heilungen, Lebensrettungen,
Gebetserhörungen usw., welche auf Geisferhilfe zurückzuführen
sind. Es war aber hauptsächlich der Spiritismus, welcher den Glauben
an eine Geisterwelt wieder neu aufleben ließ und diesen durch
experimentelles Tatsachenmaterial bekräftigte. Heute ist nun, nach
langem Dornröschenschlaf, die Sehnsucht nach einem Verkehr mit
der Geisterwelt und ihrer Krone, dem Spiritus familarus, abermals
sehr groß geworden.

Der Spiritus familarus ist, wie schon angedeutet, in seiner
eigentlichen Definition ein einem bestimmten Menschen oder speziell
seinen Angehörigen gutgesinnter und wohlwollender Geist, der


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