Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 516
(PDF, 142 MB)
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Mandragora, die Alraunwurzel, die Hieroglyphe des Zwerges,
ist heute nur noch auf Bestellung in Großhandlungen erhältlich*
Von den Juden Dudaim oder Duduim genannt, doch wird auch behauptet
, daß die Antike unter Dudaim nicht die Mandragora, sondern
eine Ingwerwurzel, die Pflanze Ginseng, versfand; eine Ära-
zale, ein noch heute, namentlich in chinesischen Freudenhäusern
gebräuchliches Aphrodisiacum* Schon der Geruch soll erotisch
erregen, weshalb das Ginseng-Figürchen als Amulett am Halse der
Geliebten getragen wird* Besonders in China verschenkten die
Machthaber Ginseng als Gunstbeweis* In ganz Zenfralasien kommt
der Ginseng häufig vor, soll aber in den Hofgärtnereien künstlich
gezüchtet und mit dem Blute gemarterter Verbrecher gedüngt
worden sein* Es soll sich direkt eine Ginseng-Kultur im „Garten
der Qualen" in Kanton befunden haben, wo man Menschenblut
und Fleisch als Dünger benutzte* Das Resultat der Fruchtbarkeif
des Bodens war groß* Nie hat die menschliche Phantasie grausamer
gewütet, als daß sie Gärten paradisischer Schönheit in Martergärten
umwandelte*

Tabernaemontanus gibt Mandragorarinde in Wein versotten
als Schlafmittel an, sofern man ein Becherlein davon trinkt Die
Wirkung dürfte indessen ähnlich wie die des Ginseng sein, nämlich
schwere Reizungen der Magenwände auslösen, weshalb dringend
von solchen Experimenten abzuraten ist. Mandragora wirkt auch
auf die Gebärmutter* Alte Schriftsteller geben an, daß in Harems
widerspenstigen Zuleikas ein Stuhlzäpfchen aus Mandragora appliziert
werden müsse, worauf sie willig würden und in tiefen Schlaf
verfielen* Atropa mandragora, wie schon der Name sagt, müssen
die Wirkungen ähnlich wie jene von Atropa belladonna sein, aber
viel schwächer*

Taumellolch, Tollkorn, Schwindelhaber, Lolium ternulentum,
giftig und betäubend, ein Ährengras, wächst häufig zwischen Getreide
, doch werden die Körner, weil kleiner als die Getreidekörner,
durch die Reinigungsmaschine ausgeschieden*

Verursacht Betäubung, Koller und Blindheit* Wirkt also betäubend
und auf den Sexus; soll auch den Augen schaden und das
Gesicht verfinstern* Scheint für Tauben, Hühner und Wachteln
wie Kapaunen unschädlich zu sein, da diese fett und feist davon
werden sollen*

Giftlattich, Lactura virosa, der böse Bruder des Gartensalates*
Blätter im Anfang der Blütezeit sammeln* Stark betäubend, opiumartig
, widerlich bitter schmeckend* Lactucin, eigentümlich starker
Bitterstoff, bitteren Auszugstoff und ein kratzendes Harz ent-


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