Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 552
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0556
- 552 -

In Memoriam Edouard Schürt.

Von Ernst Hentges.

(Nachdruck verboten.)

In Paris starb am 7. April 1929 ein Schriftsteller von eigenem,
ungewöhnlichen Format: Edouard Schüret Seine literarische Pro-
duktion war ebenso umfangreich wie verschiedenartig. Schure
hinterläßt etwa 30 Werke über Geschichte, Ästhetik, Philosophie«
Er betätigte sich in stets meisterhafter, oft in genialer Weise auf
den verschiedensten Gebieten des Schrifttums: Dichtung, Roman,
Theater, Kunstkritik« Namentlich durch seine dichterische Bearbeitung
der antiken und christlichen Mysterien hat Schure in
weiten Kreisen, besonders unter Okkultisten und Theosophen, begeisterte
Leser gefunden« Durch die Mannigfaltigkeit seiner Produktion
, deren besonderes Gepräge und die Eigenartigkeit seiner
Zielsetzung, nimmt Schure unbestreitbar eine Sonderstellung in
der Weltliteratur ein« Kein Zweiter kann sich ihm ebenbürtig zur
Seite stellen« Man denkt häufig an einen Vergleich mit Josephin
Peladan, doch diese Gegenüberstellung trifft nur in beschränktem
Ausmaße zu insofern, als beide die Jenseifsverbundenheit der Menschen
zum Objekt ihres poetischen und dramatischen Schaffens
machten«

In Schürt war das keltische Rassenbewußtsein lebendig geworden
und er ward zum Verkünder des Keltengeistes, der im
größten Teil des Volkes im heutigen Frankreich noch wirksam ist
„Wie die Menschen", schreibt Schürt,1) „so besitzt auch jedes
Volk eine Seele, und damit ein Mensch oder ein Volk seine Mission
ganz erfülle, muß die Seele ihrer selbst voll und ganz bewußt
werden und sich selbst besitzen"« Diese Selbstbesinnimg der keltischen
Seele, die Erweckung dieses Bewußtseins im französischen
Volkstum, erachtete Schure als eine seiner vornehmlichsten Aufgaben
« Diesem Ziel dient das Buch: JL/Ame celtique et le genie
de la France h travers les äges" (Perrin, Paris 1921)« Seiner Abstammung
nach wie auch durch seine französische und deutsche
Geisteskultur, deren gegensätzliche Kräfte in ihm zur harmonischen
Synthese gelangten, durch die ganze Artung seines Wesens war
Schure dazu befähigt, ein Hüter des keltischen Geistes zu sein,
dieses heilige Feuer zu schüren, das zutiefst im französischen Volkstum
brennt War er nicht auch durch die geheimnisvolle Macht
seines Namens dazu prädestiniert? Der Familienname Schure ist

*) „Les Grandes Legendes de la France**. Perrin, Paris 1891.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0556