Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 554
(PDF, 142 MB)
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nehmen sollte. Im Alter von 18 Jahren Immatrikulierte er auf
Wunsch seines Großvaters, doch entgegen seiner eigenen Neigung,
bei der Rechtsfakultät in Straßburg. Schürt fand daher folgenden
Ausweg: vormittags Jus, nachmittags Literatur. Besonders zogen
ihn die Vorlesungen von Bergmann und Fusfel de Coulanges an.
Den stärksten und nachhaltigsten Einfluß auf den jungen Schure
hat jedoch Albert Grün ausgeübt Unter dessen Führung lernte er
die deutschte Literatur von Anbeginn bis auf die letzten Ausläufer
der romantischen Schule kennen. Aus diesem Studium der deutschen
Dichtkunst schöpfte Schürt die Anregung zu einer Geschichte
des deutschen Volksliedes. Als Schürf großjährig geworden war,
kehrte er den Pandekten resolut den Rücken. Er war im Genuß
eines bescheidenen Vermögens und beschloß zunächst eine zweijährige
Studienreise durch Deutschland zu unternehmen, um sich
für die geplante Geschichte des Volksliedes zu dokumentieren,
die schon in den großen Zügen feststand. Er hielt sich einige Zeit in
Berlin, Bonn und München auf. Als er aus Deutschland zurückgekehrt
war, heiratete er im Jahre 1868 die Tochter des evangelischen
Pfarrers Neßler aus Mühlhausen. Das junge Ehepaar ließ
sich in Paris nieder, wo Schure intensiv an der Vollendung seines
Erstlingswerkes arbeitete. Im gleichen Jahre erschien denn auch
„L'Histoire du lied, ou la chanson populaire en Allemagne". Das
Werk fand bei der intellektuellen Elite Frankreichs eine sehr günstige
Aufnahme. Dieser Erfolg verschaffte Schure Zugang zu der
vornehmen und sehr exklusiven „Revue des Deux Mondes", die in
Frankreich in intellektuellen Dingen tonangebend ist. In der „Geschichte
des deutschen Volksliedes" macht sich bereits die Tendenz
bemerkbar, in der volkstümlichen Lyrik die Gleichartigkeif des
mystischen Erlebens im Laufe der Jahrhunderte hindurch zu ernennen
.

Als Schure im Jahre 1865 mit den Vorarbeiten zu seiner „Geschichte
des Volksliedes" beschäftigt war, wohnte er in München
einer Aufführung von Wagners „Tristan und Isolde" bei. Der Eindruck
war für Schure überwältigend. Schürt schrieb dem Komponisten
einen begeisterten Brief. Richard Wagner antwortete, und
von da an datiert deren Freundschaff. Wagner legte Schure nahe,
sich dauernd in München niederzulassen. Die Bekanntschaft mit
Wagner bildet einen Markstein in der geistigen Entwicklung Schures
, denn durch ihn ward ihm die hohe geistige Bedeutung der
dramatischen Kunst klar, falls ihr okkulte Motive zu Grunde
liegen, und die Themen zu Wagners Werken sind wesentlich esoterischer
Art. In seiner Begeisterung für Richard Wagners geniale


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