Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 5
(PDF, 142 MB)
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zu machen, soll es schon 1908 geglückt sein, auf dem Wege kafa-
lytischer Reaktion Gold aus Silber, Schwefelarsenik, Schwefelantimon
, Tellurium und Zinn herzustellen. Dabei ist Jollivet-
Casfelot ein Menschheifsbeglücker auf seine Art Im Gegensatz zu
seinen mittelalterlichen Kollegen denkt er keineswegs daran, sein
Rezept geheim zu halten oder in kabbalistischen Allegorien zu verbergen
, sondern er hat in mehreren Veröffentlichungen sein Verfahren
zur Goldhersfellung, das überraschend einfach ist, in allen
Einzelheiten bekanntgegeben» Da Jollivef-Castelot bei der offiziellen
Wissenschaft bisher wenig Gegenliebe gefunden hat, erließ
er einen Aufruf an die Chemiker aller Herren Länder zur Nachprüfung
seiner Entdeckung und veröffentlichte in französischer,
deutscher, englischer und spanischer Sprache eine kleine Schrift,0)
worin er aller Welt sein Geheimnis zur Golderzeugung mitteilt.

B i seinen Experimenten ging Jollivet-Castelof von der Tatsache
aus, daß in der Natur Gold stets in Gegenwart von Antimon,
und A/senikschwefel, sowie von Tellurium angetroffen wird. Die
angestellten Versuche haben die theoretischen Voraussetzungen
vollauf bestätigt, und empirisch wurde festgestellt, daß ein Zusatz
von Zinn die Ausbeute an Gold steigerte. Nach unzähligen Versuchen
fand Jollivet-Castelot, daß folgendes Mischungsverhältnis
das beste Resultat ergab: Sechs Gramm chemisch reines Silber
werden mit 2 gr Schwefelantimon, 1 gr Auripigment und 1 gr Zinn
innig gemischt. Dieses Gemisch wird in einem elektrischen Schmelzofen
während einer Stunde lang auf 1100° erhitzt, wobei zweimal
eine geringe Menge Schwefelantimon beigefügt wird. Nach Beendigung
dieser Operation wird der Inhalt des Schmelztiegels mit
reiner* Salpetersäure von 36° Baume kalt und dann kochend behandelt
, der ungelöste Rückstand mit destilliertem Wasser gewaschen
, mit Ammoniak behandelt und nach abermaliger Waschung
dem Einfluß kochenden Scheidewassers während längerer Zeit ausgesetzt
. Die üblichen Reagenzmittel zeigten das Vorhandensein
von Gold an, und zwar im Verhältnis von 0.05 gr pro 6 gr Silber.

Das Verfahren zur Herstellung von künstlichem Gold ist daher
an und für sich recht einfach, jedoch verläuft diese Operation nic+it
mit einer mathematisch genauen Regelmäßigkeit, und die prozentuale
Ausbeute an Gold scheint von den Temperaturverhältnissen
abhängig zu sein. Dieser Punkt der Versuchsanordnung ist noch
nicht genügend geklärt. Angesichts der immerhin erheblichen

6) Jollivet-Castelot. La fabrication chiimique de l'or. Procedes Jollivet-Castelot
. Texte francais, traductions anglaise, allemande, espagnole. — Douai 1928,
in-16. 126 S. Im Selbstverlag: Douai, 19 rue St. Jean.


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