Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 9
(PDF, 142 MB)
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alles Gelbe und Gelbrote, z, B. ein blühendes Rapsfeld, widerwärtig
, dagegen hat er eine ausgesprochene Vorliebe für die blaue
Farbe,

Außer diesen leicht festzustellenden Kennzeichen der Sensi-
tivität führt Reichenbach noch eine große Anzahl weiterer dafür
an, auf die hier nicht weiter eingegangen werden kann, da die mitgeteilten
für den Hausgebrauch genügen. Es muß aber doch dabei
bemerkt werden, daß nicht immer alle diese Kennzeichen bei einem
Sensitiven vorhanden zu sein brauchen; namentlich bei schwach
Sensitiven findet sich oft genug nur das eine oder andere dieser
Anzeichen, Bei der Veranlagung zum Pendeln kommt indes noch
ein anderes wichtiges Moment hinzu, nämlich die psychische Einstellung
zu der Sache, Wer sich von vornherein aus Verstandesgründen
oder wegen seiner von der Hochschule mitgebrachten
„wissenschaftlichen" Vorstellungen ablehnend gegen das Pendeln
verhält, weil er es als „Schwindel" oder etwas Lächerliches befrachtet
, wird niemals pendeln können. Beinahe wäre mir das
selbst so ergangen, deshalb mag es mir hier gestattet sein zu berichten
, wie ich zum Pendeln gekommen bin.

Vor längeren Jahren las ich in einer Geflügelzeifung, man
könne durch Pendeln sehr leicht das Geschlecht der Hühnereier
feststellen. Da wir selbst Hühner besaßen, so beschloß ich die
Sache nachzuprüfen, denn wenn man Hühner brüten lassen will, so
ist es von Werf, möglichst wenig Hähne, die ja keine Eier zu legen
pflegen, erbrütet zu erhalten. Ich band also genau nach Vorschrift
an meinen goldenen Trauring einen Faden und hielt damit den
Ring über ein Hühnerei, aber der Pendel regte sich nicht, eben so
wenig über den anderen bereitliegenden Eiern. Somit hatte ich —
wie ich meinte — den vollgültigen Beweis in Händen, daß die ganze
Sache weiter nichts als ein Schwindel sei. Dazu muß ich aber bemerken
, daß ich als wissenschaftlich erzogener Arzt schon von
vorherein die Überzeugung hegte, es müsse selbstverständlich ein
Ding der Unmöglichkeit sein, daß ein an einem Faden über einem
Ei hängender Ring ganz von selbst in Bewegung geraten können
sollte, und noch dazu in eine Kreisschwingung im Sinne des Uhrzeigers
, Einige Jahre später lernte ich einen Kollegen kennen, einen
richtigen Pendler, der seinen Pendel zur ärztlichen Diagnose benutzte
, dabei sich aber damit begnügte, das erkrankte Organ auffinden
zu können.

Was ich sah, versetzte mich in das höchste Erstaunen und in
ungeheuchelte Bewunderung. Nach meinen früheren trüben Erfahrungen
in Bezug auf das Pendeln beschränkte ich mich zunächst auf


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