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das bloße Zusehen und dachte garnicht an eine Wiederholung mei
ner früheren vergeblichen Versuche. Aber ich hatte nun doch bc
reits einen sehr wichtigen Schritt vorwärts zum Pendeln gemacht
indem ich die Überzeugung gewonnen hatte, es müsse doch etwa:
an der Sache sein. Als ich dann eines Tages ganz verlorener Weis*
meine an ihrer Kette hängende Taschenuhr über meine linke Han<
hielt, setzte sich die Uhr zu meinem größten Erstaunen sofort ii
kräftige Bewegung, weit ausgreifende Kreisschwingungen im Sinn-
des Uhrzeigers beschreibend. Nachdem so das Eis gebrochen war
begann ich mit großem Eifer zu pendeln, alles, was mir unter dk
Hände kam, und erhielt dann von meinem Lehrer das hoch will
kommene Zeugnis, ich könne pendeln, d. hu ich besäße die Fähig
keit dazu; aber um Pendler zu sein, müsse ich noch sehr vie^
lernen und üben. Das ist dann geschehen und ich habe viel Neue^
kennen gelernt, woran kein Pendler bis dahin gedacht hatte.
Aus diesem mitgeteilten Erlebnis möchte ich also die Lehre und
Warnung herausgelesen wissen, daß man mit dem Pendeln nichf
früher beginnen soll, als man der Sache nicht volles Vertraue*,
entgegenzubringen vermag, denn beim Pendeln spricht die Psych?
des Pendlers ein ungeahnt gewichtiges Wort mit, ohne daß er sid
dessen bewußt wird. Auf anderen Gebieten ist es ja genau ebenso
Ein Feldherr, der nicht die volle Zuversicht zum Siege hat, wird
nie die Schlacht gewinnen. So wird auch jemand erst-dann zv
pendeln vermögen, wenn es ihm gelungen ist, seine „Wissenschaft
liehe" Einstellung, d. h. seine grundsätzliche Ablehnung dagegen sc
weit beiseite zu schieben, daß er ohne jedes Vorurteil sich an den
Versuch heranwagt. Denn jeder Zweifel an der Sache gefährde?
die Möglichkeit des Gelingens.
Noch ein weiterer Punkt darf nicht unerwähnt bleiben. Mancher
der an sich wohl die Befähigung zum Pendeln hätte, verzichtet au!
jeden Versuch dazu in dem Gedanken an die Sensifivität, von der
er nie etwas gespürt hat, die er deshalb als etwas außerordentlich
selten Vorkommendes und jedenfalls bei ihm selbst nicht Vorhandenes
betrachtet In der Wirklichkeif aber liegt die Sache doch
ganz anders. Denn es gehört doch zu dien wissenschaftlich festgestellten
Tatsachen, daß jeder Lebende radioactiv ist; Radioactivi-
tät gehört zu den unweigerlichen Attributen des Lebens, ohne die
weder Mensch noch Tier zu bestehen vermöchte. Der Sensitive
unterscheidet sich vom Nichtsensitiven nur durch seine das übliche
Maß der Radioacfivität um ein Geringes übertreffende radiactive
Kraft, gerade so wie das beim Sehen, Hören usw. auch vorkommt.
Darum zählen die Sensitiven auch gar nicht zu den Seltenheiten,
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