Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 32
(PDF, 142 MB)
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diejenige Verkäuferin, die den Diebsfahl beging!" Ich befand mich
dabei an der Stelle der Ladentafel, wo die vorher bezeichnete Verkäuferin
mit der verletzten Hand arbeitet

Es fiel mir schwer, die Worte auszusprechen, denn nicht nur
hatte sich das innerliche Zittern und Schaudern bis zur Unerträglichkeif
gesteigert, der Vorwurf, die Qual des Gewissens, kurz der
ganze seelische Zustand der Diebin schien auf mich übergegangen
zu sein* Als ich sozusagen das Geständnis abgelegt hatte, war alles
Unbehagen von mir gewichen. An Stelle der Erregung traf nunmehr
eine völlige Ruhe. Ich wußte, daß ich, was ich anfangs befürchtete,
niemand zu Unrecht beschuldigt hatte. Auf Grund meiner Aussagen
erfolgte nach zwei Tagen ein entsprechendes Verhör. Ein
umfassendes Geständnis, welches genau meinen Angaben entsprach,
war das Ergebnis.

Für die vorbeschriebene Schmerzerscheinung, die sich jedesmal
bei mir einstellte, wenn ich das Pakefchen, worin sich ohne
mein vorheriges Wissen die beraubte Handtasche der Verkäuferin
befand, ergab sich eine eigenartige Erklärung. Die Eigentümerin
der Handtasche haue etwa 14 Tage vor dem erfolgten Diebstahle
das Unglück, sich eine Stopfnadel, die sich auf einem Arbeitstische
eingespießf hafte, in das linke Handgelenk zu stechen. Es trafen
dabei heftige Schmerzerscheinungen ein, sodaß man Blutvergiftung
befürchtete, zumal sich die Schmerzen nach dem Ellenbogengelenk
zu fortsetzten, wo sie sich schließlich in der Breite verloren. Es
waren das also die gleichen Schmerzen, wie ich sie durch bloßes
Berühren eines leblosen Gegenstandes nachempfand.

Die Symbolik des Traumes. IV.

Das Gewissen.

Die ooerflächliche Ansicht des jetzt vergangenen und vergehenden
Menschenalfers hat auch diese dunkle Anlage im Menschen
, mit der sie sich auf jede Weise im Widerspruch fühlte, so
viel sie nur vermochte verkannt und hinweggeleugnet

Das Gewissen ist nichts anderes als das Organ jener ehemals
dem menschlichen Geiste durchaus eigentümlichen Sprache — der
Sprache Gottes. Es ist dieses Organ ein Teil der göttlichen Natur
selber, jener Funke des höheren Lebens, welcher den Menschen
erst zum Ebenbild des Göttlichen macht und seine Gemeinschaft
mit diesem vermittelt. Jenes Organ gehört zu dem eigentümlichsten
Charakter der menschlichen Natur — das Gewissen ist uns ange-


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