Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 42
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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ich und sah mich wieder um. Zehn Schritte von mir, ging er mit
schweren Schritten und stöhnte. Och, Qch! # ♦.. Was der Hund nur
hafte! Warum winselte er nur beständig? Fühlte er vielleicht die
Nähe der Wölfe? Ich suchte ihn zu beruhigen; da plötzlich hörte
ich die Schritte nicht mehr. Der Alte hatte sich also wirklich wieder
hingelegt? Das durfte nicht sein. Ich wandte mich um — der Alte
war verschwunden. Nichts war zu sehn, ich war wieder allein. Ich
ging einige Schritte zurück. Eben noch hafte ich ja die Schritte
gehört Die Spuren mußten gleich hinter mir im Schnee sein. Ich
bückte mich — keine Spur war zu finden. Deutlich erkannte ich die
eigene, die meines Hundes — sonst nichts. Der Alte, seine schweren
, schleppenden Schritte, sein Ächzen.... wie sollte ich mir das
erklären? Und, vor mir, freudig bellend, wie befreit von großer
Angst, sprang der Hund.

So schnell wie ich diese letzte Strecke Wegs zurückgelegt habe,
bin ich mein Lebtag nicht gegangen.

Den eigenen Tod im Traumbuch gelesen. Vor kurzem wurde der Abbruch des
Hauses, das dem ermordeten Kaufmann Reiners aus Lank gehörte, begonnen.
Man hoffte auf die Spur des Mordes zu kommen, der seit 8 Jahren der Polizeäl
vergebliche Anstrengungen bereitete. Der Besitzer des Hauses war Einsiedler, und
die Mörder nahmen an, daß der Kaufmann Reiners reiche Goldschätze verborgen
habe. Den Mördern sollen jedoch nur anderthalb Mark in die Hände gefallen sein,
da sie ein Sparkassenbuch über 300 Mark liegen ließen.

Jetzt, wo das Haus, in dem die Goldschätze verborgen sein sollten, abgebrochen
wird, scheint die Angelegenheit wieder aktuell werden zu wollen. Reiners
war ein Einsiedler, der in seinem ausgezeichnet gehenden Geschäft in völliger
Zurückgezogenheit lebte und nur mit einem Buchhändler so etwas wie eine Bekanntschaft
aufrecht erhielt, weil dieser ihm sämtliche erreichbaren Traumbücher
besorgen mußte Darin studierte er Tag und Nacht. Einmal äußerte er gesprächsweise
: er wisse nun, wie er ums Leben komme; er werde ermordet werden. Das
stehe in einem Traumbuch. Später soll er noch einmal gesagt haben: „Es dauert
nicht mehr lange, bis ich sterben muß". Auch das will er im Traumbuch gelesen
haben.

Tatsache ist, daß er wenige Tage darauf ermordet aufgefunden wurde. Die
ganze Wohnung war durchwühlt, Türfüllungen herausgerissen, der Ofen von der
Wand abgerückt, die Schornsteine durchstöbert, kurzum die ganzen Zimmer standen
buchstäblich auf dem Kopf. Es war bekannt, daß Reiners viel Geld besaß, und
man vermutete allgemein, daß er seine Schätze irgendwo versteckt habe. Das
war darauf zurückzuführen, daß er einmal sich gegen Einrichtung eines Bankkontos
ausgesprochen und dabei erwähnt hatte, sein Gold und Silber liege bei ihm
sicherer als auf jeder Großbank.


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