Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 57
(PDF, 142 MB)
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Herausgelesenen! Denn daß es richtig ist, was diese Frau da über
Anlagen, Neigungen und auch Schwächen rückhaltlos aufdeckt, das
wissen wir zum größten Teile nur allzu gut.

Und dann kommt ein erneutes Staunen: Sie warnt! Warnt vor
Gefahren, vor denen eine ganz merkwürdige Angst schon immer
bestanden hat! Sonderbar, dieses Zusammentreffen. Aber noch
sonderbarer, noch rätselhafter das Herauslesen der seelischen und
körperlichen Leiden, selbst geringfügigen Beschwerden. Sie gibt
Ratschläge zur Verhütung und Linderung entstehender und zu erwartender
Unpäßlichkeiten oder Depressionen. Und plötzlich übersetzt
sie aus der Hand: „Achten Sie darauf, daß Ihr Fuß nicht umknickt
!" Man stutzt! Man ist sprachlos, denn diese Mahnung ist
gerade hier nur zu berechtigt!!

Noch feinfühliger, tiefgründiger und differenzierter sind die
Aussrgen von Frau Anja Mendelsohn. Diese ist eine Schriftstellerin
mit großer Intuition. Diese Intuition führte sie zur Menschenkunde
, zur Charakterologie und Chiromantie (d. L Handlesekunst).
Sie war die erste Handleserin, die ich besuchte. Ihre Persönlichkeit
, wie Proben ihres tiefen Wissens drängten mich, meine Abneigung
gegen diese „Kunst" aufzugeben. Und es war erstaunlich, was
die Hände auch ihr verrieten. Sicherlich: „Die Hände sahen sie
an wie ein Gesicht", um mit ihren eigenen Worten zu sprechen. So
baute sie eine Charakteristik auf, wie sie treffender und dazu feinfühliger
nicht gegeben werden könnte, — mit einem Verstehen, das
von Minute zu Minute sich mehr und mehr in die Wesensart des
anderen hineinfühlte, hineinschmiegte. Das kam nach dem Allgemeinen
; als ihre überschlanke -— geradezu astrale — Hand die
Hand des anderen ergriff, als ihr prüfendes Auge von der linken,
das Ererbte Angeborene anzeigend, zur rechten Hand hinübergütf
und sie verglich, was „dieser" Mensch daraus gemacht, da kam das
Staunen über diese Kunst und ihre Verkünderin!

Von den beiden Gegenpolen sprach sie, von dem Verstandesmenschen
und dem Gefühlsmenschen, von dem Kampf des ersteren
gegen den letzteren und dem „scheinbaren" Sieg. Wieviel mehr
sagte die Hand als die Schrift! Hier gab es kein Unterdrücken,
hier war alles, auch das Kleinste, untrüglich aufnotiert. Und nun
fand sie auch die beiden parallel gerichteten Neigungen durch andere
untrügliche Zeichen und Linien ausgeprägt; deckte auch in
der Folge die Leidenschaften und Schwächen auf, gab Richtlinien
an zum Bestehen des Kampfes in diesem gegensätzlichen Streif.
Immer differenzierter, immer feinnerviger wurde die Analyse des
Wunderbaues vom inneren Menschen!


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