Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 61
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Ein zweiter Punkt betrifft die heute off erörterte Frage nach
der Bewußtseinslage des Angeklagten, wie sie z. B. bei Eisenbahnunglücken
eine Rolle spielt Es fragt sich, ob dabei etwa ein Zugführer
oder Weichenwärter für das Unglück verantwortlich gemacht
werden kann. Der Begriff der normalen Bewuüfseinslage,
der bei der Verurteilung vorausgesetzt wird, ist heute nun insofern
verwickelter geworden, als es sich dabei vielfach um Unglücksfalle
in der Nacht handelt, während der bekanntlich bei allen Menschen
-r infolge der veränderten Konstellation — eine Verschiebung des
Bewußtseins stattfindet. Hier sind nun aus neuester Zeit die Ergebnisse
der Parapsychologie heranzuziehen, obgleich diese sich
an sich nur auf Medien etc. beziehen. Sehr wichtig ist jedenfalls
die Feststellung, daß der Trancezustand bei manchen aus äußeren
Merkmalen nicht zu erkennen war. Ist also ein Mensch'etwa — wie
es häufig im Bahndienst geschieht — überarbeitet, so ist die Möglichkeit
denkbar, daß selbst bei normalem Aussehen bei ihm eine
Arf somnambuler Zustand eingetreten ist, der ihn zu genauen Beobachtungen
unfähig macht. Damit würde auch die Tatsache übereinstimmen
, daß man gelegentlich im Kriege bei verschiedenen Soldaten
traumhafte Zustände beobachtet haben will, obwohl ihre
äußere Haltung gerade das Gegenfeil zu besagen schien. Die Ergebnisse
der Parapsychologie, wie sie in dieser Hinsicht in der
Schrift von Tischner: „Das Bewußtsein der Medien" niedergelegt
sind, müssen also in Zukunft, soweit das möglich ist, auch zur Beurteilung
von Straffällen dieser Arf herangezogen werden, und so
vermag auch der Okkultismus zur Reform des Straf rechts beizutragen
, um dieses der humaneren und gerechteren Empfindung
unseres Zeitalters immer mehr anzupassen.

Vom Behexen und vom Bildzauber.

Von Ernst Hentges. (Fortsetzung.)

(Nachdruck verboten!)

Es gibt noch verschiedene andere Abarten des Behexens, wovon
wir zwei Beispiele erwähnen wollen. Einen Abwesenden glaubte
man schlagen zu können, wenn man mit einer in der Johannisnacht
geschnittenen Haselrute auf ein Kleidungsstück schlägt und dabei
den Namen des Menschen nennt1) Nach einem anderen Volksglauben
heißt es: Wer am Karfreitag das Bild des Gekreuzigten mit

Wuttke, Der deutsche Aberglaube. § 398.


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