Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 63
(PDF, 142 MB)
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derne Autoren empfohlen, sich durch Degen, Dolche und dergleichen
spitze Metallgegenstände vor magischen Angriffen zu
schützen.3) Die Gleichstellung des Fluidalkörpers mit der elektrischen
Kraft tritt noch deutlicher hervor in der Vorschrift, sich
nächtlicherweile vor magischen Überfällen dadurch zu schützen,
daß das Bett mit einem breiten Metallband umspannt wird, das
sorgfältig „geerdet" sein muß, wodurch der Schlafende von etwaigen
magischen Effluvien isoliert wird.4)

Nicht nur durch magische Mittel allein suchte man sich gegen
das gefürchtete Behexen zu schützen, sondern die weltliche und
kirchliche Gewalt erließ wiederholt recht drakonische Strafbesfim-
mungen gegen den Bildzauber. In dieser Hinsicht sind zu erwähnen
: die Verordnung Chilperich III. (742), Karl VIII. (1470),
Karl IX. (1560), Heinrich III. (1569), Ludwig XIII. (1628), Ludwig
XIV. (1672).5) Diese Verordnungen allein bezeugen einen tausendjähriges
Fortbestehen des Glaubens an den Bildzauber und die Bedeutung
, die man diesen Praktiken allgemein beilegt. Wohlbeglaubigte
geschichtliche Fälle von Bildzauber gibt es in großer Anzahl.
Der nachstehend erwähnte Fall bietet ein besonderes Interesse
wegen der beteiligten Personen.

Als Katharina von Medicis fand, daß durch Gift und Meuchelmord
ihre Feinde nicht schnell genug beseitigt werden konnten,
nahm sie ihre Zuflucht zu magischen Prozeduren. Am 8. Juni 1569
richtete Don Frances de Alava, spanischer Gesandter am französischen
Hofe, an den König von Spanien folgendes Schreiben, worin
interessante Einzelheiten über eine wenig bekannte Art des Bildzaubers
enthalten sind: „Es gelang mir eine äußerst interessante
Sache klarzustellen, nach der allein man, auch wenn keine anderen
Zeugnisse vorhanden wären, beurteilen kann, was die Leute von
hier wert sind. Ein Italiener nämlich hatte der Königin von Frankreich
seit der Zeit wo sie noch in Paris * weilte, seine Dienste angeboten
, um den Prinzen de Conde, den Admiral (de Coligny) und
d'Audelot zu töten. Schließlich schenkte man dem Italiener soviel
Glauben, daß man ihn vor sechs Monaten (Dezember 1568) in ein
Zimmer einsperrte, zusammen mit einem deutschen Handwerker,
den er aus Straßburg mitgebracht hatte. Dieser Deutsche ließ aus
Bronce drei Statuen von der Größe des Prinzen de Conde, des
Admirals und d'Audelots anfertigen, welche an den Gelenken und

3) Dr. Papus, Peut-on envoüter? Paris 1893.

*) Dr. Robert Teutsch, L'envoütement. Paris 1928.

5) Ä. de Rochas, Die Ausscheidung des Empfindungsvermögens. S. 108. Verlag
von Max Altmann, Leipzig.


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