Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 70
(PDF, 142 MB)
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Einige Erläuterungen zum Hellsehen
und zur heliodischen Kraft

Von C. W. Morlian.

Die Gestaltungen, welche beim bewußten Hellsehen, bei dem
also das Wachbewußtsem nicht ausgeschaltet wird, auftreten, haben
neben ihrer symbolischen Art und ihrer Wortverbundenheit, wodurch
sie sogleich ihr inneres Wesen aussprechen, auch rhythmischen
Charakter. Der Rhythmus gibt die Ausdrucksweise kund.
Daher ist es wohlverständlich, daß man bei der Wiedergabe dessen,
was diese Gestaltungen sagen, dem Rhythmus folgt und die Worte
etwas anders wiedergeben kann, als es sonst in der Schriftsprache
üblich ist. Das sollte aber nicht von Kritikern benutzt werden, um
mangelhafte Ausdrucksweise usw. bei großen Persönlichkeiten, die
zur geistigen Schau vorangekommen und Eingeweihte waren, zu
konstruieren, wie es geschehen ist. Es handelt sich um rhythmisierte
und vertiefte Wirkung, wobei natürlich der Ungereimtheit
nicht das Wort geredet werden soll.

Der Hellseher bemüht sich zu verstehen, was die Gestaltungen
zum Ausdruck bringen wollen. Die Worte der Schriftsprache sind
demgegenüber manchmal recht spröde, um bei ihrer Abfassung den
ursprünglichen Rhythmus dessen, das man schildern will, darzubringen
.

Wenn geschildert wird, wie das Hellsehen eigentlich ist, so versteht
das der Materialist kaum richtig. Es kann ihm auch nicht
näher gebracht werden, wenn er selbst unbemüht bleibt, sich
geistig zu entwickeln. Das Hellsehen, das nicht gleichgesetzt werden
kann mit einigen psychometrischen Kenntnissen oder Fähigkeiten,
wie diese manchmal sogar in Schaustellungen angekündigt werden,
sofern es sich hierbei überhaupt nicht um Tricks, sogenannte Zauber
Stückchen, handelt, beruht auf geistigem Erkenntnisvermögen.
Die aus einer vergangenen Zeitepoche noch herrührenden Fälle des
zweiten Gesichts, des atavistischen Hellsehens, kommen hierbei
außer Betracht. Es handelt sich darum, zur geistigen Anschauung
vorzudringen, im oder mit dem Geiste sehen zu können, wobei das
Tagesbewußtsein nicht ausgeschaltet werden soll. Dazu muß man
sich schon mit dem Wesen des Geistigen einigermaßen vertraut gemacht
haben. Konzentrierungsversuche an Hand von natürlichen
Dingen sind sehr gute Mittel, Atemübungen helfen, die Einhaltung
einer gewissen gleichmütigen Seelenverfassung führt voran.

Da unsere Zeit so außerordentlich kraß in egoistischer Beziehung
ist und die Lasten immer drückender werden, überhaupt


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