Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 75
(PDF, 142 MB)
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Von besonderem Interesse erscheint mir folgendes Schriftstück:

18. Juni 1928.

An Frau Marie Hessel, Leipzig-Gohlis.

*

Äm 4. 6. 28 ließ ich durch zwei Gehilfen bei der Firma Rösch & Winter
Malerarbeifen ausführen; bei dieser Gelegenheit kam im Büro ein Geldbetrag
von 100 Mk. abhanden. Der Verdacht fiel auf meine Gehilfen, da vom Pen
sonal in der fraglichen Zeit niemand in diesem Räume gewesen ist. Ich erhielt
von dem Diebstahl am gleichen Tage telephonisch Kenntnis. Am nächsten
Tage stellte ich die Gehilfen zur Rede, die energisch protestierten. Die Angelegenheit
wurde der Kriminalpolizei übergeben, außerdem ging ich zu der
mir als Hellseherin bekannten Frau Hessel in L.-Gohlis, um Aufklärung zu
erhalten.

Ich erklärte Frau Hessel, daß ich in einem Büro in der Querstraße arbeitete
. Sie fiel mir ins Wort und sagte: „Dort hat Geld gelegen, und das sollen
Sie gestohlen haben!"

Ich sagte: „Ja"; daraufhin Frau Hessel: „Ich weiß genug!" Nunmehr
schilderte sie mir in der Hypnose, daß zwei Angestellte von mir die Arbeiten
ausgeführt hätten und einer den Diebstahl begangen. Sie beschrieh mir denselben
bis ins kleinste und ausführlich, auf welche Weise er den Diebsfahl
ausgeführt.

Bv i der Vernehmung durch Kriminalkommissar Döring hat der Angestellte
den Diebstahl genau so zugegeben, wie es mir von Frau Hessel geschildert
worden war.

Auf Grund dieser Erfahrungen kann ich nicht unterlassen, Frau Hessel für
ihre glänzende Leistung meine volle Anerkennung und meinen wärmsten Dank
auszusprechen.

Hochachtungsvoll! gez. Kurt Schreiber.
Änrn.: Schreiber ist Malermeister in Leipzig-Gohlis, Kirchweg 11.

Sodann sah ich folgendes Schreiben:

Werben, den 21. 5. 1928.

Lobende Anerkennung und besten Dank sage ich der Frau Hessel in
Leipzig-Gohlis, welche mir in einer Sache wegen einer gestohlenen Uhr vorder
sagte, wo die Uhr ist, was durch das Geständnis eines Jungen ganz genau
stimmt. gez.: Frau Hennemeier, Werben b. Delitzsch.

Aus einem Sehreiben vom 7. August 1928, gerichtet an Frau
Hessel von Herrn Fritz Jaenieke in Großbeeren bei Berlin, dürfte
folgender Satz interessieren: „Durch die Kriminalpolizei des Berliner
Präsidiums habe ich Ihre werfe Adresse erfahren,.."

Noch interessanter ist aber ein amtlicher Brief vom 6. August
1928 gerichtet an Frau Hessel vom Fahndungsdienst (Verkehrsamt
I und II) aus Magdeburg. Diesem Brief lag ein amtliches Frei-
kouverf bei. Der Brief selbst enthielt die Mitteilung, daß Frau
Hessel, die am 20. Juni 1928 schon einmal abgelehnt hatte, nach
Magdeburg zu kommen, nun doch kommen möchte, um in einer
Kriminalsache aufklärende Arbeit zu leisten. Es ist hier also der
schlagende Beweis erbracht, daß alles Vorgehen Dr. Hellwigs nichts


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