Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 77
(PDF, 142 MB)
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darüber veröffentlichtl) (s, Revue Mefapsychique, Paris). Viele
dieser alkaloidreichen Pflanzen, schreibt Dr. Rouhier, unterscheiden
sich sowohl in ihrem botanischen Ursprung als auch in ihrer
physiologischen Wirkung. Sie haben nur einen einzigen Punkt, in
dem sie sich gleich sind, sie sind alle von halluzinatorischer Wirkung
, Jedoch sind nicht alle Pflanzen, welche Halluzinationen her-
vorbringen, auch im Stande, supranormale Eigenschaften bezw.
das Hellsehen zu erwecken. So z, B, der Mohn, aus welchem das
Opium bereitet wird, und der indische Hanf können starke Träume
und Bilder hervorrufen, aber obgleich ihre Anhänger nach Tausenden
zählen, hat man niemals gehört, daß sie supranormale
Fähigkeiten erlangt haben.

Der Peyotl ist im wahren Sinne des Wortes eine prophetische
Pflanze. Er wird auch, da seine Wirkung so herrliche Visionen
vorbringen kann, die Pflanze „welche Wunder schauen läßt" genannt
. Sein botanischer Name ist Echinocactus Williams!. Hr
wird als ganze Pflanze geerntef, man gräbt ihn aus und hängt ihn
zum Trocknen an Bindfäden auf. Eine andere Art, ihn zu behandeln
, ist, ihn nicht zu entwurzeln, sondern der Pflanze nur „den
großen runden Kopf abzuschneiden. Diese Köpfe schrumpfen
beim Trocknen zusammen und geben runde Scheiben, welche man
Peyotlbuttons oder Meskabuttons nennt. Der Peyotl enthält mehrere
Alkaloide, welche auf das Empfindungszentrum des Gehirnes
wirken. Eines dieser Alkaloide, das Meskalin, bringt das Phänomen
der farbigen Visionen hervor. Ein oder zwei Stunden nach
der Einnahme einer genügenden Menge dieser Pflanze tritt die
Wirkung ein. Die Versuchsperson sieht, sobald sie die Augen
schließt, eine Reihe von Visionen, welche aus geometrischen, kaleidoskopischen
und anderen wunderbar belebten und sehr verwik-
kelten Vorgängen bestehen und sich wie auf die Rückwand der
geschlossenen Augenlider projizieren. Sie entstehen und rollen sich
ab, ohne daß unser Wille den geringsten Einfluß darauf ausüben
oder den Vorgang ihrer Entwicklung ändern könnte.2)

Dr. Rouhier hat nun versucht, die Wirkung der Peyotlpflanze
an Europäern zu prüfen und hat einem Ingenieur in Paris Pillen

1) In deutscher Uebersetzung liegt ein Auszug aus seinem Hauptwerke vor
unter dem Titel: „Die Hellsehen hervorrufenden Pflanzen14, welche Schrift
dieses Gebiet ausführlich behandelt, besonders eingehend den Gebrauch und die
Wirkungsweise der Peyotlpflanze. (Preis Mk. 1.—, Verlag M. Altmann, Leipzig.)

2) Echte Peyotltinktur liefert die Verlagsbuchhandlung Max Altmann gegen
Nachnahme oder Voreinsendung. Preis eines 50 Gramm-Fläschchens einschließlich
Porto und Verpackung Mk. 6.50.

M. 1 Grenze*

4m Psycholog»»


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