Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 80
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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bildern feststehende Bedeutung gegeben (z. B. Haus = Mensch
usw.), doch wird der okkult geschulte und eröffnete Mensch bald
merken müssen, daß Träume etwas durchaus Individuelles sind,
daß man ihre Bilder kaum in ein Schema bringen kann und daß ein
Dritter keinerlei Nutzen von den Erfahrungen des anderen ziehen
kann* Es gilt also, selbst zu beobachten. Immer wird man hören,
daß prophetische Träume, die sich z. B. auf den bevorstehenden
Tod eines nahen Angehörigen beziehen, durchaus eigen auftreten,
be: dem einen diese, bei dem anderen jene Form annehmen. Es
bliebe vielleicht zu erwähnen, daß der Träumende darauf zu achten
habe, welchen Seelenzustand er selbst im Traum erleidet, ob er
sehr traurig und ergriffen oder gleichgültig usw. ist; danach kann
er im Tageszustand ermessen, ob das angezeigte Ereignis ihn näher
berühren wird oder nicht

Um Ordnung in das kunterbunte Traumleben zu bekommen,
unterscheide man drei Arten von Träumen: solche, die aus dem
Körperlichen kommen, Träume, die mit Tagesereignissen zusammenhängen
, und jene, die uns Offenbarungen höherer oder einfacher
Art bringen, kurzum alle die wertvollen Träume, in denen
wii Erlebnisse haben und Hinweise erfahren, die nicht aus dem
Profanen stammen. Zu der ersten Gruppe rechnen die Träume,
die so unendlich qualvoll sein können und — von einem zu.vollen
Magen, von einem unbequemen Nachtkleid oder gar von einer
Falte im Bettuch herrühren können. Die zweite Gruppe ist auf
intensive Eindrücke aus dem Tagleben zurückzuführen, von denen
unsere Nerven noch nicht zur Ruhe gekommen sind. Die letzte
Gruppe aber sind recht eigentlich die Träume, um derentwillen wir
Exerzitien vornehmen. Wir erziehen uns also zum Verständnis für
den Traum. Es ist durchaus möglich, daß ursprüngliche Träume
den Menschen gegeben worden sind zur Führung, zur Beratung,
sozusagen als Band zwischen dem Individuum und dem unendlichen
Bewußtsein, das den Kosmos lenkt, und daß die entartete
Menschheit diesen Bindungsgriff umso schneller und gründlicher
verloren hat, je gewaltiger und abirrender sie jede Erkenntnis zum
iKosmos hin aufgegeben hat.

Es gilt also auch, Verlorenes zurückzugewinnen; es gilt, alte
Verbindungen wieder aufzunehmen, sich die Träume dienstbar zu
machen. Für den abgehetzten und nervös aufgeriebenen modernen
Erwerbsmenschen ist das keineswegs einfach. Für die in Frage
kommende Art der Schulung braucht man viel Geduld und noch
mehr zähe Ausdauer, denn zunächst ist vonnöten, daß man sich übt,
den Traum überhaupt nur zu behalten. Gewöhnlich entschwindet


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