Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 82
(PDF, 142 MB)
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bare zu gleiben und der Phantasie zu viel Spielraum zu lassen; man
erschrecke auch nicht vor dre oft recht realistischen Deutlichkeit
der Hinweise, Auch zergliedere man den Traum auf seine Zusammenhänge
hin, d. h. der Frage nach Ursache und Wirkung nachgehen
* Auch das Kleinste, das Unscheinbarste ist zu beachten; ja
es ist häufig das Wichtigste,

Will man das Wesen eines Menschen erfahren, so wird man
häufig von ihm in einer Tiergestalt träumen, das Charakteristische
am Äußeren des Tieres ist dann auch für den Betreffenden ausschlaggebend
. Beispiel: der Mensch in Pferdegesfalt kann gezeigt
werden als derber Gaul oder als edle Zucht Man merke auf!

Es ist durchaus möglich, Menschen, die getrennt von uns leben,
durch die Traumübung zu beobachten wie durch einen magischen
Spiegel, doch gehört hierzu viel Passivität, viel Schulung. Man muß
vollkommener Meister seines Ichs sein, um sich eines Nachts
selbst fortzuschicken durch die Einstellung: „Ich werde im Traum
in B. sein und X. beobachten! Man verliere nie die Geduld und
übertreibe nicht. Die Exerzitien sind am besten nur zweimal in der
Woche vorzunehmen, am dritten, fünften oder siebenten Abend.

Daß das angestrebte Ziel nicht unerreichbar ist, dafür ein allgemein
bekanntes Beispiel, daß wohl schon jeder vielfach angewendet
hat, ohne sich klar zu machen, daß er ein Traumexerzitium vornahm
, d. h. daß er seinem Unterbewußtsein eine bestimmte Aufgabe
stellte. Es ist ja durchaus dasselbe, ob man verlangt, im
Traum nach Spanien zu reisen und alle Einzelheiten einer schönen
Reise zu erleben, oder ob man zu einer bestimmten Stunde in das
Tagesbewußtsein zurückkehren will, also geweckt zu werden dann,
wenn man es verlangt. Wenn ich mir beim Einschlafen vornehme:
„Ich werde morgen früh um sechs Uhr erwachen", so erwache ich
bedingungslos um diese Stunde, vorausgesetzt, daß ich meinen
Gedanken plastisch formte und bei dieser Vorstellung bis zum
Einschlafen vernarrte. Hat man Besonderes vor, so füge man
hinzu: („...und werde den ganzen Tag über frisch und munter
sein!" Dankbar^ frisch und munter wird man durch den nächsten
Tag gehen und sich diese angenehme Erfahrung einen Trost sein
lassen bei dem mühevollen Studium der Traumexerzitien.


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