Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 84
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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meines Kindes mit ihm nicht gesprochen hafte, überbrachte er mir
am 3. Jänner ds. Js. einen Brief, den Cena an mich gerichtet hafte.
Angeblich findet der junge Mann diese Briefe fertig mit Umschlag
und Anschrift versehen morgens auf seinepi Schreibfisch liegen.
Wie sie zustande kommen und von ihrem Inhalt weiß er nichts.
Dieser Brief lautete:

An den Leidtragenden! An der Grenze des All.

Es ist mir bisher nicht gelungen, eine direkte Verbindung
mit Deinem Kinde zu erreichen. Zu Deinem Trost sei jedoch
gesagt, daß es Deinem Greferl nach schweren Kämpfen nun
recht gut geht und es bald wiederkommen (bald nach Eurer!
Zeit) wird. Bis zur Sitzung Ende Jänner wird sich die Gelegenheit
ergeben, daß Du noch mehr erfährst. Versäume
sie nicht!

Gefühl ist alles. Cena.

Am 25. L fand darauf diese Sitzung statt, an der sich außer
mir und dem Medium nur zwei Personen beteiligten, denen meine
Familienverhältnisse fremd waren. Es herrschte im Zimmer vollkommene
Dunkelheit, das Medium lag im tiefsten Trance auf dem
Diwan. Auf einmal ertönt das liebe Sfimmchen meiner Grefel durch
den Raum, hell, lauf, deutlich mit demselben Stimmfall, mit der
gleichen Klangfarbe, wie sie es im Leben hatte. „Grüß Dich Gott,
liebes PaperÜ", und zugleich spürte ich ihr liebes Händchen, wie es
mir über meinen Kopf und mein Gesicht fuhr, spürte ihren kleinen
Körper, wie er sich eng an mich schmiegt, so wie sie es früher /im
Leben getan hatte; dann erzählte sie, ohne daß ich Fragen stellte:
„Mir geht es sehr gut. Ich habe sofort gewußt, als ich krank
wurde, daß ich sterben müsse. Aber warum trägst Du nicht meine
Krawatte? Ich mag diese nicht!*' (Gretl kaufte mir nämlich zu
meinem letzten Geburtstag eine schöne, bunte Krawatte; diesmal
trug ich der Trauer entsprechend eine schwarze). Bei diesen Worten
reißt sie mit den Händchen heftig an der Krawatte hin und
her. Dann fährt sie fort: „Sag' Mufterl, sie soll nicht immer in den
Friedhof gehen, ich mag dies nicht". Auf meine Frage, ob sie uns
denn sehe, lacht sie und sagt erstaunt: „Natürlich sehe ich Euch, so
oft ich will. Denn weißt Du, liebes Paperl, ich bin ein Medium und
kann zu Euch kommen, wann ich will (mit Stolz gesprochen)."
Dann fährt sie wehmütig fort: „Wie oft habe ich gelacht, wenn Ihr
zum Tischerl (gemeint ist Tischrücken) ginget, und jetzt bin ich
selber beim Tischerl." Auf meine Frage, ob sie uns gesehen habe,
als wir eine Stunde nach ihrem Tod in die Klinik kamen, sagte sie:


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