Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 86
(PDF, 142 MB)
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Brief wird gelesen, das leiseste, unhörbarsfe an diese Gegend gesprochene
Wort wird vernommen, und selbst Ahnungen des Künftigen
, Wahrnehmungen und Ahnungen dessen, was fern und außerhalb
dem Kreise einer gewöhnlichen sinnlichen Beobachtung liegt,
geschehen nach jener Aussage durch die Gegend der Herzgrube.
Wenn die Somnambule mit der Seele des Magnetiseurs so ganz
eins wird, daß sie jeden Gedanken, jedes Gefühl desselben errät
und mitfühlt; wenn sie tiefe Blicke in die innere und äußere, vergangene
und gegenwärtige Geschichte aller mit ihr in Verbindung
gesetzter Personen zu tun vermag; wenn sie sich selber Ereignisse
und Zufälle vorausverkündigt, welche mit dem Kreise des gegenwärtigen
Wissens durchaus in keiner Beziehung stehen; wenn sie
nicht bloß die Heilmittel genau beschreibt und angibt, die ihre
Krankheit zu heilen vermögen, sondern durch ein eröffnetes
Ahnungsvermögen sogar den von ihr nicht besuchten Ort, wo dieses
oder jenes heilende Kraut wächst, so zeigt sich immer die Gegend
des Magengeflechtes und der Herzgrube als das Organ jenes Erkennens
. Alle Gegenstände, welche die Somnambule deutlicher
betrachten will, pflegt sie aus einem innern Instinkte an diese Stelle
zu halten wie sonst ans Äuge.

Aber wenn in jenem merkwürdigen Zustande eine höhere Kraft
des Erkennens und Gefühles in der Seele erwacht war, wenn die
Somnambule mit einer Klarheit und Sicherheit über Gegenstände
sprach, die ihr sonst nur wie dunkle Bilder vorschwebten, wenn ihr
die fernste Vergangenheit wie die Zukunft hell wurde, wenn sie mit
geisterhafter Einsicht den Zusammenhang der geheimsten Handlungen
und Gedanken errät, welche niemand als der handelnden
oder denkenden Person bekannt sein konnten, wenn sie selber
zusammengesetzte und künstliche Handlungen verrichtet, arbeitet,
ausgeht und besuchende Personen unterhält, so ist auf einmal
alles dieses Wissen und selbst die Erinnerung an alles Gesprochene
und Getane beim Erwachen verschwunden.

So entsteht das Phänomen einer doppelten Reihe von Zuständen
, davon jede in sich selber, die eine aber nicht mit der andern
zusammenhängt. Die Somnambule erinnert sich, sobald sie
erneut in den Zustand des magnetischen Schlafes gerät, alles
dessen, was sie früher in diesem Zustande getan und gesprochen.
Sie knüpft nicht selten das Gespräch gerade da wieder an, wo sie
es ein andermal abgebrochen, und verspricht umgekehrt in einer
künftigen Krise über Gegenstände eine weitere Auskunft zu geben,
die ihr heute noch dunkel waren. So hängen die Zustände des magnetischen
Schlafes durch klare Erinnerung ebenso innig unterein-


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