Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 98
(PDF, 142 MB)
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Es wird gesagt, daß in der spekulativen — man denke: spekulativen
! — Weisheit des alten Indien längst der Lehrsatz gilt, daß
alles Leben eins sei, ganz gleich, ob es sich im Menschen, in Tier
oder Pflanze verkörpert habe. Dieses philosophisch-religiöse Dogma
habe nun durch wissenschaftliche Untersuchungen eine geradezu
wunderbare Beglaubigung erfahren. Bose sei kein gläubiger Meta-
physiker, sondern ein exakter Wissenschaftler, der nichts gelten
läßt als das Experiment. '

Nun, da hat man ja den besten Beweis dafür in Händen, daß
alles Leben eins ist, wie es indische Seher oder Weise durch Schau-
ung und Erlebnis offenbart und nicht etwa spekulativ gefunden
haben. Nimmt man dieses Ergebnis als Wahrheit, dann darf die
Wahrheit ein Dogma sein, wenngleich wir im Abendlande in unserem
aufgeklärten Sinn möglichst wenig von Dogmen wissen wollen.

Um ein hinreichendes Verständnis über die Ergebnisse der
Experimente zu erhalten, ist Folgendes zu sagen: Die Apparate sind
so konstruiert, daß sie nicht nur äußere Bewegungen, sondern auch
innere, unsichtbare Vorgänge — z. B. das Steigen des Saftes in den
Rindenzellen oder die Kohlensäure-Assimilation — selbsttätig niederschreiben
, etwa in Form einer fortlaufenden Kurve, in Punkten
oder Strichen, deren Zwischenräumen bestimmte Zeitabschnitte
entsprechen.

Bose hat herausgefunden, daß das Wachstum der Pflanzen
nicht stetig vor sich geht, sondern ein rhythmischer, pulsartiger
Vorgang ist. Das Wasser wird, entgegen der bisherigen Lehrmei-
nung, in erster Linie nicht im Holz, sondern in den Rindenzellen
gehoben. Durch einen elektrischen Kontakt mit der inneren Rinde
ist festgestellt, daß diese Zellen eine Pulsation zeigen, die der
Herzmuskeltätigkeit der tierischen Organismen verwandt ist

Mit Hilfe eines besonderen Apparates ist ferner der Wach-
und Schlafzustand der Pflanzen genau festgelegt. Um neue Parallelen
zum animalischen Leben zu finden, sind die Pflanzen den Einflüssen
verschiedenster Gifte ausgesetzt worden. Dabei hat sich
gezeigt, daß die pflanzlichen Gewebe genau so reagieren wie die
tierischen. Wie ein Tier durch Gifte und Gas getötet wird, so stirbt
auch die Pflanze, indem die elektrischen Pulsationen der Zelle
aufhören. Die mit den Pflanzen verbundenen Registrierapparate
schreiben dieses selbsttätig nieder.

Es ist bekannt, daß Metalle und andere Substanzen elektrisch
reagieren, also reizbar sind. Bose hat konstatiert, daß auch hier die
Reizbarkeit durch übertriebene Inanspruchnahme ermüdet, daß
sie anderseits durch chemische Einwirkung erhöht, durch starke


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