Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 102
(PDF, 142 MB)
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zu produzieren beruht ja bekanntlich die gesamte Serumtherapie,
die in der modernen Heilkunst einen so breiten Raum einnimmt
Sollte es daher unwissenschaftlich oder gar unlogisch sein, analogieweise
anzunehmen, daß auch die menschliche Psyche gewisse noch
unbekannte Schutzmittel besitzt und daß das Unterbewußtsein
feindliche Angriffe abwehren kann?

Den von der Wissenschaft geforderte Identitätsbeweis, d. h.
die völlige Übereinstimmung von Begriff und Sache, konnten unsere
bisherigen Analogiebetrachtungen nicht erbringen. Man glaubte
vielfach, einen vollwertigen Beweis für die Realität des Behexens
in den aufsehenerregenden Experimenten des Colonel Albert )de
Rochas20) gefunden zu haben. Bei gewissen Sensitiven im hypnotischen
Tiefschlaf konnte de Rochas feststellen, daß das Empfindungsvermögen
über die Haufoberfläche hinausragt und bei fortgesetzten
Versuchen zonenweise den Körper der Versuchsperson
einhüllt. Bald hatte auch de Rochas bemerkt, daß das Empfindungsvermögen
der Somnambulen im Tiefschlaf sich auf gewisse
Gegenstände übertragen ließ. Der Gedanke lag daher nahe, eine
Wachsfigur mit dem Empfindungsvermögen einer Somnambulen zu
imprägnieren und auf diese Weise den mittelalterlichen Bildzauber
zu wiederholen.

„Nachdem ich festgestellt hafte", schreibt A. de Roches (28),
„daß das Modellierwachs zu jenen Substanzen gehört, die geeignet
sind, das Empfindungsvermögen der Mehrzahl der exteriorisierten
Somnambulen aufzuspeichern, habe ich eine kleine Statue aus
Wachs geformt und sie vertikal derart vor eine dieser Somnambulen
aufgestellt, daß sie mit deren Fluid geladen wurde. Ich habe
dabei die Erfahrung gemacht, daß, wenn ich die Wachsfigur am
Kopf stach, die Somnambule am Oberkörper ein Unbehagen empfand
. Sie verspürte dieses Unbehagen am unteren Teile des Körpers
, sobald ich die Wachsfigur unter den Füßen stach. Dies war
nur das Resultat der Aufspeicherung der zunächst liegenden Ausstrahlungen
in dem Wachs. Der Beweis dafür war, daß das Umgekehrte
sich zutrug, wenn ich. darauf bedacht war, die Wachsfigur
mit dem Kopfe nach unten zu stellen, als ich sie mit dem Empfindungsvermögen
lud",

„Ich gelangte dazu, das Empfindungsvermögen zu lokalisieren,
wenn ich während des Schlafes eine Haarflechte im Nacken des
Sensitiven abschnitt, um sie auf dem Kopfe der Wachsfigur zu befestigen
. Wenn der Somnambule geweckt wurde, wußte er nichts

20) Siehe den Aufsatz „Albert de Rochas und sein Werk" im Z. f. O. Se»p-
iemberheft 1926.


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