Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 106
(PDF, 142 MB)
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früher Zeit. Diese Fingerstellung ist offenbar eine rudimentäre
Andeutung des Koitus. In der Auffassung der Primitiven wird
dem Koitus eine magische Bedeutung zugeschrieben. Dem Primitiven
ist der Koitus ein Zauberakt, die Entfaltung der Allmacht
Er repräsentiert die schöpferische Macht in der Natur, der die erschöpften
Kräfte erneuert, und wehrt daher auch alles Schlimme ab,2G

Der sogenannte böse Blick entspricht tatsächlich einer Erfahrungstatsache
. Es ist ziemlich zuverlässig bekannt, daß einzelne
Personen einen besonders zwingenden Blick besitzen, der bei besonders
empfindlichen Menschen den körperlichen Eindruck des
Unbehagens erregen kann. All diese Dinge waren bisher Gefühlssache
; sie waren unkontrollierbar und entzogen sich jeder exakten
wissenschaftlichen Messung. Von dieser allbekannten Tatsache ausgehend
, daß das „Fixieren" bei empfindlichen Menschen ein Gefühl
des Unbehagens auslöst, daß man bekanntlich die Aufmerksamkeit
selbst eines anderweitig in Anspruch genommenen Menschen durch
staries Ansehen auf sich lenken kann, hat sich der englische Augenarzt
Dr. Charles Ruß aus Oxford mit der Art dieser Kraftüber»-
tragung beschäftigt und ist dabei zu dem überraschenden Resultat
gelangt, daß die Strahlen, die den Augen entströmen, ebenso materieller
Art sind wie die Lichtstrahlen, die man in jedem Optikerladen
die kleinen Sonnenmühlen treiben sieht Dr. Ruß hat einen
leichten Papierzylinder von 15 cm Länge und 5 cm Durchmesser
an einem Rohseidenfaden aufgehängt, die beiden Enden mit ganz
feinem Kupferdraht umwickelt und einen winzigen Magneten derart
angebracht, daß er dies Solenoid jederzeit wieder in seine ursprüngliche
Lage zurückbringt Der ganze Apparat ist unter einer
Glasglocke gegen äußere Einflüsse geschützt Fixiert eine Versuchsperson
den Zylinder, so beginnt derselbe sich zu bewegen und
eine Winkelstellung zu seiner ursprünglichen Lage einzunehmen,
die bis 43 Grad erreichen kann. Die aus dem Auge dringende
Strahlung ist daher anscheinend mit diesem Apparat experimentell
nachzuweisen und kann sogar auf ihre Stärke hin gemessen werden*

Dieser Apparat, welcher das Ergebnis dreijähriger Untersuchungen
sein soll, wurde von dem Erfinder auf dem Ophthalmo-
logenkongreß zu Oxford am 8, Juli 1921 vorgeführt Ist durch
diesen Apparat der Beweis für die materielle Kraft des Blickes
tatsächlich erbracht worden? Seit Alb. Hofmann nachgewiesen hat,
daß die verschiedenen Apparate, die man erdacht hat, um die
Existenz der Handstrahlen nachzuweisen, nicht durch den angeb-

2G) Siehe Kapitel „Die magische Wirkung des Koitus" in Leo Kaplaa „Das


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