Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 108
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Bearbeitung und Nachprüfung durch die offizielle deutsche Wissenschaft
harrt.

Auf den Spuren dieser mit exakten wissenschaftlichen Methoden
die Probleme untersuchenden Kreise des Auslandes haben nun,
von etwa 1910 ab, eine Reihe deutscher Universitätsgelehrfer und
Ärzte die okkulten Tatsachen einer gründlichen Prüfung unterzogen
* Dr. med. A. Freiherr von Schrenk-Notzing stellte sich die
Aufgabe, die physischen Erscheinungen wie Materialisation und
Telekinese in exakter Weise mit allen der modernen Wissenschaft
zu Gebote stehenden Mitteln festzustellen. Niemals vor ihm ist die
Photographie in dieser ausgedehnten Weise wie von ihm herangezogen
worden. Nie wurden die Methoden der Kontrolle so verschärft
wie in seinen Sitzungen mit Willy und Rudi Schneider, an
denen mehr als 60 deutsche tlniversitätsgelehrte, eine Reihe Ärzte
und sonstige parapsychologisch interessierte Persönlichkeiten teilzunehmen
Gelegenheit erhielten. Was Schrenk-Notzing auf dem
Gebiete der physischen Phänomene, wo auch der Ingenieur Fritz
Grunewald und heute Prof. Dr. Christoph Schröder, der Erfinder
der Dunkelkinematographie, zu nennen wären, leistete, das vollbrachten
andere Forscher, wie die Ärzte Dr. Böhm, Dr. von Wasie-
lewski und Dr. Tischner, auf dem der psychischen Tatsachen. Die
Erscheinungen der Telepathie und des Hellsehens, namentlich auch
der „Psychometrie" wurden von den genannten Forschern in einer
großen Reihe exakter Versuche, bei denen in peinlichster Weise
alle Täuschungs- und Betrugsmöglichkeiten ausgeschaltet wurden,
festgestellt.

Eine Reihe deutscher Philosophen haben nun auf Grund dieser
Forschungen die philosophische Bilanz aus den okkulten Tatsachen
zu ziehen und sie dem bisherigen Weltbild, das nach dem allmählichen
Niedergang des Materialismus immer geistigere Züge anzunehmen
beginnt, einzuverleiben gesucht. Wir können heute in
Deutschland also bereits von einem philosophisch fundamentierten
Okkultismus, der in hervorragenden wissenschaftlichen Werken, in
öffentlichen Vorträgen und in akademischen Vorlesungen seinen
Ausdruck findet, reden. Das erste Werk dieser Art war das 1921
in 1. und 1923 in 3.. Aufl. erschienene Buch des Tübinger Philosophen
T. K. Oesterreich „Der Okkultismus im modernen Weltbild
". Hier werden Telepathie, Hellsehen, Telekinese und Materialisation
, auch Spuk als Tatsachen anerkannt, aber die spiritistische
Hypotheses, auch in der kritischen und vorsichtigen Form, wie
wir sie bei einzelnen Mitgliedern der englischen Gesellschaft für
psychische Forschung u. a. finden, zurückgewiesen, vollends nafür-


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