Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 109
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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lieh außerwissenschaftliche Bewegungen wie Theosophie und
Anthroposophie. In seinem „Weltbild der Gegenwarf" (2. Aufl.
1925) werden Deszendenztheorie und Parapsychologie als Grundlagen
einer modernen, das Geistige neben dem Materiellen in unserem
Weltbild anerkennenden Weltanschauung dargestellt Eine
gewisse Umbildung seiner bisherigen Auffassung in der Richtung
auf Anerkennung einer Art Fortleben mit postmortaler Manifestation
bringt sein geistvoller Aufsatz „Die philosophische Bedeutung
der mediumistischen Phänomene" (1924). Bemerkenswert ist
auch Oesterreichs kenntnisreiches, scharf animisfisch, d. h. anti-
spiritistisch eingestelltes Werk „Die Besessenheit" (1921) und seine
„Einführung in die Religionpsychologie" (1917), wo am Schluß
ebenfalls die okkulten Tatsachen herangezogen werden, ebenso
seine das Okkulte stark berücksichtigenden Neubearbeitungen des
4. und 5. Bandes von Überwegs Grundriß der Geschichte der Philosophie
(1923 und 1928), wo die deutsche Philosophie im 19. Jahrhundert
und der Gegenwart und die ausländische Philosophie behandelt
sind.

Neben Oesterreich ist vor allem der Leipziger Philosoph Hans
Driesch, der die Parapsychologie, zu der ihm eine vitalistische
Auffassung der Biologie den Weg ebnete, in gründlicher Weise zur
Bildung einer Weltanschauung heranzog, zu nennen. Schon in
seiner 1909 erschienenen „Philosophie des Organischen" (heute
4. Aufl.) erwähnt er die okkulten Tafsachen, ausdrücklicher und
eingehender in seiner „Wirklichkeitslehre" (2. Auflage 1922) und
seiner „Ordnungslehre" (2. Aufl. 1923). In seinen „Grundproblemen
der Psychologie" (1926) und einzelnen Aufsätzen in der
„Zeitschrift für Parapsychologie" (der Fortsetzung der „Psychischen
Studien", Mutze, Leipzig) und Artikeln in größeren Tageszeitungen
schlägt er schon fast spiritistische Töne an, freilich stets
mit schärfsten Restriktionen einzelnen Fällen gegenüber. Eine
kurze, sehr klar und verständlich geschriebene Zusammenfassung
seines ganzen philosophischen Denkens findet sich in dem Werk
„Der Mensch und die Welt" (1928), wo ebenfalls die Parapsychologie
an verschiedenen Stellen unter voller Anerkennung der Möglichkeit
einer kritisch spiritistischen Auffassung zur Geltung gebracht
wird. Driesch, der 1926 und 1927 Präsident der englischen
„Gesellschaft für psychische Forschung" war und der auf dem 3.
Internat. Kongreß für psychische Forschung 1927 in Paris eine
führende Stellung einnahm, gilt heute unbestritten als der philosophische
Führer der deutschen Parapsychologen,


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