Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 110
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0114
110

Ungefähr dieselbe Stellung wie Driesch nimmt auch der Gießener
Philosoph August Messer, der Verfasser des ausgezeichneten
kleinen Werkes „Wissenschaftlicher Okkultismus" (Nr. 231 von
„Wissenschaft und Bildung*', Quelle und Meyer, Leipzig, 1927) ein.
Am Schluß seines die Geschichte der Bewegung, die einzelnen Probleme
und die gesamte Literatur kritisch darstellenden Werkes, wo
außer Telepathie, Hellsehen, Telekinese, Materialisation und Spuk
auch noch die psychische Photographie, d. h. die photographische
Wiedergabe von für das normale Auge unsichtbaren Phantomen
angeblicher Verstorbener anerkannt wird, wird das Problem der
Spirithypothese im Sinne eines James und Driesch, dem sich heute
wohl die Mehrzahl der führenden Parapsychologen nähert, behandelt
.

Ähnlich, obwohl dem Spiritismus gegenüber etwas zurückhaltender
, ist das Werk des Bonner Philosophen Johannes Verweyen
„Die Probleme des Mediumismus" (1928). Verweyen verbindet mit
äußerst kritischer Beurteilung der einzelnen Fälle okkulter Tatsachen
, die er, wie alle bisher Genannten, auch persönlich kennen
lernte, eine tiefreligiöse, an Goethes Mystik erinnernde Einstellung.
Wie Driesch interessiert er sich auch für die modernen Versuche,
die Astrologie auf exakte Erfahrungsgrundlagen zu stellen.

Als der gelehrfeste Kenner des wissenschaftlichen Okkultismus
, speziell in seiner angelsächsischen Ausprägung, gilt heute in
Deutschland der in Gehlsdorf bei Rostock lebende Privatgelehrfe
Dr. Emil Mattießen. Sein Werk „Der jenseitige Mensch" (1925,
825 Seifen) kann als das Standardwerk der Religions- und Para-
psychologie, wohl als eines der hervorragendsten Werke der gesamten
wissenschaftlichen Literatur der letzten Jahrzehnte bezeichnet
werden. Die Parapsychologie in ihrer kritisch spiritistischen
Form dient ihm als Stütze der Religionspsychologie, der
Visionen und religiösen Erlebnisse der Mystiker, die ohne diese
Beleuchtungen, so wie sie von der materialistischen und psychoanalytischen
Psychologie beurteilt werden, nach Mattießen unverständlich
bleiben würden.

In einer großen Reihe von Aufsätzen in der „Zeitschrift für
psychische Forschung" hat Mattießen seine spiritistische Auffassung
noch eingehender begründet und aus formalen Anhaltspunkten
des Trancegeschehens heraus neue und zwingende Beweise
für eine kritisch aufgefaßte spiritistische Anschauung zu gewinnen
versucht, während ein Forscher wie Johannes Iiiig in seinem
„Ewigen Schweigen" (1927) aus den SpukfafSachen solche
Beweise für die Spirithypothese zu erhalten suchte. Der leider


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0114