Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 113
(PDF, 142 MB)
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eine Nachricht aus Griechenland zugehen. Es ist daher hier entweder
an telepathische Übermittlung oder an räumliches Hellsehen
zu denken*

Das Phantom eines Sterbenden.

Von Dr. med. Georg Zenker.

(Nachdruck verboten!)

In den Anfangsjahren meiner praktischen Tätigkeit als Arzt
hatte ich ein ganz eigenartiges Erlebnis seltsamster Art. Der Ort,
in dem sich dieses merkwürdige Geschehen verwirklichte, war die
am Rande des sächsischen Erzgebirges gelegene kleine Stadt Lichtenstein
, in deren weiteren Umgebung sich viele Steinkohlenschächte
befinden. Mein Weg als Knappschaftsarzt führte mich fast täglich
in die umliegenden Dörfer, in denen viele von den Bergarbeitern
wohnten. In dem nahe gelegenen Örtchen Rödlifz behandelte ich
dabei einen Häuer namens Schubert, an dessen Schicksal ich aus
mehreren Gründen lebhaften Anteil nahm. Der Mann war s. Zt.
aus Steiermark eingewandert und hatte sich, was ich für das Folgende
ganz besonders hervorheben möchte, noch nicht dazu entschließen
können, seine charakteristische heimatliche Tracht mit der
hier üblichen Arbeiterkleidung zu tauschen. Sch. litt an einer
schweren, eitrigen Rippenfellentzündung, deren letzte Ursache eine
aus einem früheren Feldzuge herrührende Schußwunde war. Die
Kugel war nicht entfernt worden und saß noch zwischen zwei
Rippen der linken Seite. Die Möglichkeit der Heilung hing lediglich
von der operativen Entfernung der Kugel ab, durch deren Reiz
bei der tuberkulösen Veranlagung des Patienten immer neue mit
neuem Fieber einhergehende Enfzündungsprozesse ausgelöst wurden
. Die absolute Notwendigkeif des Eingreifens stellte ich dem
Kranken immer und immer wieder, leider aber vergebens, vor. Als
sich durch die mehrwöchige Ruhe und entsprechende Behandlung
sein Zustand vorübergehend gebessert hafte, erklärte er mir, daß
er „wieder auf den Schacht gehen müsse, um für seine Leute Brot
zu verdienen". Ich wußte, neue Anstrengungen würden sein Verhängnis
werden, und um ihn zu reffen, erklärte ich mit allem Ernst:
„Folgen Sie meinem Rat jetzt nicht, so werden sie nur noch kurze
Zeit zu leben haben; in ihrer letzten Stunde aber werden Sie an
diese meine Worte und an midi denken**. Das war mein Abschied
von ihm. Jedenfalls ließ er sich nicht von mir überzeugen und be-

Ztntralblatt für OkkultUmai. XXIII. Jahrgang. 8


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