Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 116
(PDF, 142 MB)
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schichte Deutschlands nicht unbekannten Adelsfamilie verwandt
waren. Auch hinsichtlich mir vorstehender Personen machte sie
Angaben oft intimster Natur; so stellte sie mir u. a. einmal auch
eine Doppelhochzeit in Aussicht, die aber nicht zustande kam, da
sich der eine der dabei in Betracht kommenden Teile später anders
besonnen hat.

Ich war öfters geneigt, all diese Angaben aus meinem eigenen
Unterbewußtsein zu erklären, also Gedankenübertragung und der-
gleich. als Erklärung anzunehmen. Allerdings waren ein Teil dieser
Aussagen derart, daß diese Erklärung sich geradezu aufdrängte, andere
jedoch schienen dem insofern zu widersprechen, als ich davon
selbst noch keine Kenntnis hatte. So fragte ich sie einmal nach dem
Ausgang eines Prozesses, von dem für mich völlig feststand, daß
ich ihn in allernächster Zeit würde durchfechten müssen. Sie erklärte
mir ohne Zögern, daß ich ihn glänzend gewinnen werde, und
zwar mit Hilfe eines tüchtigen Rechtsanwaltes, den ich nehmen
würde. In Wirklichkeit ist nun die Sache so gewesen, daß die betreffende
Klägerin in letzter Stunde auf den Prozeß, bei dem es
sich um Entschädigung für angebliche Abnützung von Möbeln handelte
, verzichtet hat, sodaß mir auf diese Weise kein Pfennig Unkosten
entstand; ich hatte allerdings bereits einen Rechtsanwalt in
einer Großstadt dazu ins Auge gefaßt. Es scheint also, daß die
Kartenlegerin, die ihre Angaben gelegentlich auch ohne Karten
machte, den Ausgang der Sache gewußt hat, diese Tatsache aber
mit der aus meinem Unterbewußtsein entnommenen Vorstellung
eines tüchtigen Rechtsanwaltes verband. Was lag näher als die
Kombination, daß ich den Prozeß auf diese Weise gewinnen würde?

Ich erinnere mich nur selten, daß Aussagen von ihr nicht eingetroffen
sind, obwohl ich sie in manchen Fällen unmittelbar danach
aufgeschrieben und u. a. ein solches Protokoll im „Zentralblatt
für Okkultismus" veröffentlicht habe.

Auf jeden Fall sollten diese Erfahrungen denen zu denken
geben, die geneigt sind, alle solche Angaben auf Zufall oder Betrug
zurückzuführen.


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