Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 117
(PDF, 142 MB)
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117 -

Prof,, F. W. H. Myers:

Die menschliche Persönlichkeit und ihr
Weiterleben nach dem körperlichen Tod.

Myers, der bekannte englische Physiologe, berühmt durch sein
oben genanntes zweibändiges Werk, leitet dieses mit folgenden
Worten ein, die auch heute noch volle Beachtung verdienen dürften:

In der langen Geschichte des menschlichen Strebens, seine
eigene Umgebung zu verstehen und seine eigenen Geschicke zu
leiten, besteht eine so auffallende Lücke oder Unterlassung, daß,
weiche Erklärung für diese Tatsache wir uns hinterher auch immer
zurechtlegen mögen, ihre einfache Bestätigung den Anschein des
Paradoxen hat. Ist es doch eine unumstößliche Wahrheit, wenn
man sagt, daß der Mensch auf die Probleme, die ihn doch am tiefsten
berühren sollten, bis jetzt niemals jene Methoden der Untersuchungen
angewandt hat, die er bei Inangriffnahme aller anderen
Probleme als die wirksamste befunden hat.

Von allen Fragen ist die wichtigste für den Menschen, ob er
eine unsterbliche Seele hat oder nicht; oder — um das Wort „unsterblich
" zu vermeiden, das in das Gebiet des Unendlichen gehört—
ob seine Persönlichkeit irgend ein Element einschließt oder nicht,
das den körperlichen Tod überleben kann. In dieser Richtung
lagen schon immer die größten Befürchtungen sowie die weitgehendsten
Hoffnungen, die die sterblichen Gemüter entweder
niederdrücken oder erheben konnten.

Andererseits ist die Methode, welche von unserer Generation
als die beste zur Erlangung der Erkenntnis befunden wurde, jetzt
allen Menschen vertraut. Es ist die Methode der modernen Wissenschaft
— jener Prozeß, der in der vollständig leidenschaftslosen
, geduldigen, systematischen Befragung der Natur besteht;
eine sorgfältige Untersuchung und sich häufende Beweise, durch
die aus ihren leisesten Anzeichen oft die tiefsten Wahrheiten entnommen
werden können. Jene Methode ist jetzt in der ganzen
zivilisierten Welt die herrschende; und obgleich die Experimente in
mancher Hinsicht schwierig und zweifelhaft, die Tatsachen selten
und trügerisch sein mögen, so arbeitet trotzdem die Wissenschaff
langsam weiter und wartet ihre Zeit ab, indem sie sich weigert, auf

Einzig autorisierte Übersetzung aus dem Englischen.
Von Prof. W. Jaschke, Sfudienraf a. D.

(Nachdruck verboten!)


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