Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 121
(PDF, 142 MB)
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die allein fähig ist, Klarheit in dieses schwierige Gebiet zu bringen
und der wir schon die besten Erfolge zu verdanken haben.

Wenn z. B. ein Mensch, der dem Ertrinken nahe ist, seinen,
hunderte von Meilen entfernten Verwandten sich kundtut oder gar
von ihnen in der betr. Situation gesehen wird, aus der er aber gerettet
wurde, so ist die Erklärung dieser Tatsache wohl zweifellos
in den okkulten Fähigkeifen seiner eigenen Seele zu suchen, also
animistisch zu erklären. Wenn aber durch ein Sprachmedium eine
Wesenheit spricht und behauptet, der oder jener verstorbene
Freund oder Verwandte eines der Sitzungsteilnehmer zu sein und
sich als solcher durch den Inhalt seiner Mitteilungen legitimiert,
und zwar dadurch, daß er durch den erborgten Mund des Mediums
Dinge mitteilt, die dieses nicht wissen kann und dabei in des Verstorbenen
Art und Weise spricht, so erscheint die Annahme berechtigt
, daß es wirklich jener Verstorbene ist, was dann ein bewußtes
individuelles Fortleben der Seele des Menschen nach seinem
Leibestode beweisen würde und eine ungemein weitfragende
Feststellung wäre.

Die Animisten suchen nun jedoch zu beweisen, daß dieses eben
mitgeteilte Phänomen sich durch Gedankenlesen des Mediums erklären
ließe, welches alle jene Tatsachen im Unterbewußtsein des
betr. Sitzungsmitgliedes vorgefunden habe. Das ist, wenn auch
keine Erklärung, so doch nicht in allen solchen Fällen von der Hand
zu wreisen.

Ob alle physikalischen Erscheinungen der eigenen seelischen
Kraftsphäre des Mediums entstammen, ist fraglich, wird aber vorläufig
nicht restlos von einem oder dem anderen Lager aufgeklärt
werden können, denn hier greift die eine Theorie in die andere
über.

Jedenfalls ist der Hauptwert auf den geistigen Inhalt und
Gehalt der Trancemitteilungen zu legen, denn in ihnen ist uns
der Maßstab gegeben, an dem wir messen können, ob Animismus
oder Spiritismus oder beide vereint die richtige Erklärung jener
Erscheinungen sind.

Aber es ist noch eine gewichtige Reihe von okkulten Erscheinungen
vorhanden, die sich nicht an die Mitflerschaft einer Person
binden, bei denen also die Medien in Wegfall kommen, von einem
Betrug eines solchen oder von der Wirkung seines Unterbewußtseins
also nicht die Rede sein kann, und das sind die lokalen
Spukphänomene, deren gut beglaubigte und beobachtete Anzahl zu
Tausenden zählt.


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