Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 125
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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stürzt ein Arbeifer ins Zimmer, klein, rothaarig, mit Sommersprossen
im Gesicht, und meldet die Gefahr. Der Ingenieur hat
Zeit, sich in Sicherheit zu bringen und vor den Bolschewisfen zu
flüchten. Er nahm das Geldstück mit. Ich sehe ihn in einer Fabrik,
er gießt Kugeln". — Die Wahrheit aller einzelnen Angaben wird
bestätigt.

Aus zahlreichen Versuchen mit Sabira wie auch mit Ossowiecki
läßt sich die Beobachtung ableiten, daß es ihnen schwerer fällt, die
anorganische Natur zu beschreiben als die organische. So bekam
Ossowiecki einmal ein Stück Lava aus dem Krater des Vesuv in die
Hände. Man erwartete von ihm Aussagen über das Erdinnere oder
Einzelheiten des Ausbruchs. Stritt dessen begann er: „Ich sehe
Wasser, sehr viel Wasser". Es ergab sich, daß er die Bucht von
Neapel vor Augen hafte. Für ihn beginnt das Thema immer erst
da, wo sich Spuren organisch-psychischen Lebens zeigen. Sabira
machte über das gleiche Stück Lava, das man ihr in Zeifungspapier
eingewickelt übergab, folgende Aussagen: „Farbe dunkel, stammt
aus irgend einer Ausgrabung, von weither. Ruinen. Daher stammt
es. So hat es gelegen. Kein Palast und kein Tempel. Altertümliches
Ding. Das stand einmal in einem großen Garten. Säulen,
Treppen.... Mitgebracht hat es ein Mann von niederem Wuchs,
mittlerer Stärke, Augen hellblau" usw. Diese an sich ganz irrige
Beschreibung erwies sich als ein interessanter Fall von mittelbarer
Wahrnehmung: Das Medium hatte charakteristische Merkmale
archäologischer Funde, die im Rucksack mit dem Lavastück in Berührung
gekommen waren, einfach auf dieses überfragen. Ähnliche
Fälle lassen sich bei Sabira sehr häufig beobachten, meist bei Versuchen
mit Photographien. — Die Fehler in den Angaben des
Mediums gewähren einen interessanten Einblick in Funktionsbedingungen
, Störungen und Wirksamkeit der medialen Kräfte. Ausnehmen
muß man zahlreiche Irrtümer, die aus Mißverständnissen
zwischen Fragestellern und Medium hervorgehen. Alexandrien
nennt Sabira gelegentlich eine „Stadt mit Bergen", — man hatte ihr
eine Photographie der Pyramiden im verschlossenen Umschlag vorgelegt
, die ihr zunächst wie Berge erschienen. Aus Gedrucktem ist
Sabira nicht imstande, Aussagen abzuleiten. Es fehlt die Spur
individuellen Einflusses. Erschöpfungszustände und Niedergeschlagenheit
beeinträchtigen die Medialität in hohem Maße. Oft sind
die Irrtümer nur scheinbar. Am 26. 4. 1926 erhielt Sabira einen
eingewickelten Gegenstand. Sie gab an, daß auf einer der beiden
Karten im Paket die Zahl 12 sich befände. Dies traf nicht zu; die
Person, die das Päckchen überreicht hatte gab jedoch zu, daß sie


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