Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 135
(PDF, 142 MB)
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zugetragen hatte, und der Erfolg zeigte, daß sie sich nicht getäuscht
und den Plan eines wirklich vorgehabten Diebstahls richtig eingesehen
hatte.

Jenes Ferngefühl, jener Seherblick der Seele, ist denn auch ein
Eigentum der Entzückung, des Traumes, der Ohnmacht, des Scheintodes
und anderer Zustände, worin alle Fähigkeit nach außen zu
wirken noch mehr aufgehoben ist Jene Fälle, wo ein weit entfernter
Freund einen Geliebten, dessen Seele sich in der Todesstunde
oder anderen wichtigen Augenblicken lebhaft mit ihm beschäftigte,
vor sich stehen zu sehen, die Stimme des Abschiednehmenden oder
Fragenden wirklich zu hören glaubte, obgleich er in jenem Augenblick
an etwas ganz anderes dachte und von der Krankheit der geliebten
Person nicht das mindeste wußte, sind doch zum Teil von
zu nüchternen Beobachtern erzählt, als daß man sie ganz leugnen
könnte. Ein gewisser, mir nahe verwandter, ehrwürdiger Mann,
dessen frommer Ernst keine Selbsttäuschung zuließ, hat eine ähnliche
Erfahrung in der Todesstunde seiner weit entfernten Mutter
gemacht Freilich vermögen wir uns nur selten beim Erwachen aus
jenen tieferen Träumen oder Zuständen der Ohnmacht an das zu erinnern
, was während der Zeit unsern inneren Sinn bewegt hat.
Merkwürdig ist es aber, daß Somnambule in dem Zustande des
Hellsehens alles das genau wußten, was, während sie in Ohnmacht
oder Katalepsie lagen, um sie und mit ihnen vorgegangen. So
merkwürdig schon alle jene Erscheinungen sind, so sehr auch schon
sie an ein höheres Vermögen im Menschen erinnern, sind sie dennoch
nur erst eine Schatten von dem, was dieser höhere Sinn, wenn
er zuweilen noch in den Grenzen des jetzigen Daseins auf eine gesunde
und natürliche Weise im Menschen erwacht, umfaßt und
vermag. Wie die noch künftige Lilie, die das zergliedernde Messer
und das Vergrößerungsglas schon in der zerschnittenen Zwiebel
künstlich darstellen, nur ein kleiner Schatten von dem ist, was sie
geworden wäre, wenn sie sich im nächsten Sommer allmählich aus
dem Keim entwickelt hätte.

So sind uns jene Organe, welche uns an die Materie fesseln,
gerade auch ihrerseits Leiter über die Grenzen materieller Beschränkung
hinaus, und sie sind uns ganz dasselbe in Beziehung auf
die Zeit Alles Periodische, alle Zeiteinteilung kommt durch das
Gangliensystem ins tierische Leben. Schon die Bewegungen der
Organe des Gangliensystems geschehen nicht wie die der willkürlichen
Organe in unbestimmten, zufälligen Momenten, sondern in
einer rhythmischen, periodischen Aufeinanderfolge der Zusammenziehungen
und Ausdehnungen, gleichsam stoßweise, und diese


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