Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 136
(PDF, 142 MB)
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stoßweise Bewegung findet sich auch in jenen Krankheiten der willkürlich
beweglichen Organe, die aus dem Gangliensysfeme herkommen
, z. B. in der Epilepsie.

Die an bestimmte Zeiten gebundenen Erscheinungen des* Schlafens
und Wachens, der Verdauung, des Wachstums und der Entwicklung
, der monatlichen Blutungen, die kritischen Perioden der
Fieber kommen sämtlich aus dem Gebiete des Gangliensysfems her.
Überhaupt ist schon an sich selber das zeugende und bildende Vermögen
des Körpers in seinen wichtigen Äußerungen an fest bebestimmte
Zeiten gebunden. Das Zeugungsvermögen des Tieres erwacht
im Naturzustande bei einem gewissen Stand der Gestirne,
und jene Varietäten und häufigen Spielarten in Gestalt und Farbe,
welche sich bei den Haustieren finden, kommen bloß daher, daß
der Mensch ihnen durch häufiges oder verändertes Futter die Zeiten
der Begaffung verändert hat, die zahllosen Verschiedenheiten,
individuellen Charaktere und Besonderheiten des Menschengeschlechtes
bloß daher, daß dasselbe in Beziehung auf Zeugung an
keine bestimmten Zeiten festgebunden ist. Dennoch verrät sich
jene Abhängigkeit von der Zeit auch noch bei dem Menschen in
verschiedenen Tatsachen, und wenn im weiblichen Geschlechte die
psychische (feindliche, zerstörende) Natur des Gangliensystems viel
leichter frei zu werden vermag als im männlichen, so weiß dieses
die Natur durch die monatlichen Blutungen zu verhüten, deren
Ausbleiben jenes psychische (zerstörende) Erwachen nur zu leicht
herbeiführt.

Es erinnert jenes körperliche Phänomen an gewisse psychische
Erscheinungen, welche der Forscher in der Geschichte der Orakel
und Menschenopfer und in dem Beisammensein beider bemerken
wird. Die Erscheinungen der pythischen Begeisterung gründen sich
zun. großen Teil, wie der Wahnsinn, auf ein Erwachen des sonst
gebundenen psychischen Vermögens des Gangliensysfems, dessen
wesentlicher Charakter Zerstörungssucht und jene innere Wut ist,
die sich nur im Blute zu kühlen vermag. Selbst der grausämid
Götzendienst der Mexikaner war zugleich mit Spuren einer weissagenden
Erkenntnis der Priester verbunden. Auch in der höheren,
reineren Region zeigt sich, nur zu einem bessern, göttlichen Zweck,
etwas Ähnliches, und auch hier muß ein weit von seiner Bestimmung
abirrendes Erkennen durch Blut versöhnt werden.3)

3) Es gibt indes hierüber noch einen andern, vielleicht höheren Gesichtspunkt,
der uns aber hier zu sehr außer dem Wege liegt. Die Leichtgläubigkeit und der
Unglaube sprechen beide von außerordentlichen Erscheinungen (Voranzeiehen u. a.)
die sich in der Nahe eines Sterbebettes oder überhaupt nahe vor dem Tode eines


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