Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 146
(PDF, 142 MB)
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sich im Wesentlichen um verstärkte radioaktive Ausstrahlungen
handelt, die beim qualifizierten Rutengänger durch rein nervöse
Momente nachgewiesen werden. Woher diese Energiekonzentrationen
kommen und wie sie entstehen, darauf werde ich später
noch näher einzugehen haben. Seltsamerweise ist aber die größte
Zahl der Rutengänger, soweit ich Gelegenheit hafte dies festzustellen
, über den Vorgang an sich zumeist überhaupt nicht orientiert
und gibt auf Anfrage Erklärungen, die alles andere nur für
den Rutengänger selbst nicht förderlich sind.

So sagte mir ein Rutengänger, ein Herr X., der im Auffrage
einer mir bekannten Firma Wasser auf dem Fabrikgelände suchte,
unter anderem auch, daß bei der Sache ein ganz bestimmter Trick
sei, den er von einem alten Bekannten übernommen habe, um
erfolgreich mit der Rute zu arbeiten. Dazu wäre an dieser
Stelle zunächst zu bemerken, daß sich ein Trick schwerlich
mit dem Wesen der Wünschelrute verträgt. Wird aber mit Tricks
gearbeitet, so wäre das an sich hochinteressante Problem für ernstere
wissenschaftliche Erforschung erledigt, und alle bisherigen
Erfolge eines Rutengängers könnten nur als Zufallserfolge gewertet
werden. Ich bin deshalb eher geneigt anzunehmen, daß die Angabe,
es werde mit Tricks gearbeitet, nur gemacht wird, um auf die wirksamste
Art unter dem Mantel besonderer Kenntnisse die eigene
Unwissenheit zu verschleiern. Als Beispiel erwähne ich einen Erfolg
des Herrn X., den mir ein hiesiges Brunnenbauunfernehmen
mitfeilte und den ich nachprüfen konnte. Auf einem größeren Gehöfte
war Wassermangel. Es wurden an mehreren Stellen erfolglos
Bohrversuche unternommen. Nach Zuziehung des Herrn X. bezeichnete
dieser einen Punkt genau mitten zwischen zwei Bohrlöchern
als richtige Stelle. Beim Bohren wurden dann bereits nach
ganz kurzer Zeit beträchtliche Wassermengen erschlossen. Mit
einem Trick dürfte dieser Erfolg auch bei genauester Kenntnis der
geologischen Formation nicht erreichbar sein.

Ich hatte dann Gelegenheit, mit Herrn X. selbst auf die Was*
sersuche zu gehen und dabei die Art und Weise seiner Tätigkeit
zu studieren. Zur Anwendung kamen Ruten aus Kupfer oder Nik-
keldrahf. Eigentlich kann man, physikalisch betrachtet, weniger von
einer Rute als von einer offenen Feder reden, indem der ziemlich
starke Draht über eine mittlere Schlinge zu zwei offenen Armen
gebogen war, die zwischen Mittel- und Ringfinger unter festem
Anziehen der Ellenbogengelenke und Vorstrecken der Unterarme
eingelegt wurden. Die Ausschläge der Rufe waren sehr stark, so
stark sogar, daß ich nicht in der Lage war, beim paarweisen gehen,


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