Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 148
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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sehr viel über Wesen und Zweck der Wissenschaft geschrieben hat,
sagt: „Wissenschaft ist die Fähigkeit der Voraussicht. Der Wissenschafter
ist ein Prophet, und kein Wissen ist Wissenschaft, wenn
es nicht zur Erschließung der Zukunft führt". Er teilt die Wissenschaft
als solche in zwei wesentliche Teile, und zwar in die Kenntnis
des Gewesenen und die Voraussicht des Kommenden.

Ein Beispiel ist hier die Chemie. Der Chemiker weiß ganz genau
, daß, wenn er die beiden Stoffe Eisen und Schwefel unter
bestimmten, ihm bekannten Verhältnissen zusammenschmilzt, ein
neuer Körper, das Schwefeleisen entsteht. Dieser hat gänzlich andere
Eigenschaften als die beiden Urstoffe, aus welchen er erstand.
Dieser Vorgang kann unter den gleichen Versuchsbedingungen tausendmal
von allen möglichen Leuten wiederholt werden, er wird
immer wieder das gleiche Resultat liefern. Das aber ist Wissenschaft
!

Untersuchen wir unter diesen Gesichtspunkten das Wünschel-
rufenphänomen genauer, so ergibt sich, daß, wenigstens zunächst,
jeder Rutengänger immer an der gleichen Stelle Wasser finden
müßte wie ein anderer, wenn er einwandfrei arbeitet. Soweit ich
bis jetzt feststellen konnte, scheint dieses wenig zuzutreffen. So
wurden von einem mir bekannten Unternehmen unabhängig voneinander
zwei Rutengänger beauftragt, Wasser zu erschließen, mit
dem überraschenden Ergebnis, daß beide vollständig voneinander
abweichende Angaben machten. Anderseits arbeitet für eine mir
bekannte Gemeinde ein Rutengänger, der nachweisbar sehr viele
Erfolge hat. Darin liegt unzweifelhaft ein deutlicher Hinweis auf
die rein konstitutionell begründete Fähigkeit des Rutengehens. Die
Erfolge erheben sich außerhalb des Rahmens des rein Zufälligen
mit der zunehmenden persönlichen Eignung. Es geht somit bei
objektiver Prüfung durchaus nicht an, das Problem einfach als unwissenschaftlich
ad acta zu legen. Hingegen aber ist unbedingt zu
betonen, daß sich die Herren Rutengänger im Interesse ihrer eigenen
Sache mit mehr Gründlichkeit und Forschergeist ihrem direkten
oder indirekten Berufe hingeben sollten. Das Honorar ist nicht
die Hauptsache, sondern der Erfolg.

Ich wies eingangs auf die Begründung des Rutenphänomens
durch radioaktive Emanation hin. Bekanntlich ist das Radium ein
Zerfallsprodukt des Elementes Uran, welches über Uran, Jonium,
Radium, Radiumemanation in die verschiedenen Radiumarfen unter
Aussendung von elektrischen Strahlungen beträchtlichen Energiegehaltes
zerfällt Nach Kohlhörster beträgt z. B. die gemessene
Radioaktivität von saurem vulkanischem Gestein 3,1 mal 10~12


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