Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 152
(PDF, 142 MB)
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then am Kaspischen Meer und am Aralsee Hanf bauten und sich
an den Dämpfen erhitzter Hanffriichte berauschten. Der Genuß
des Haschisch soll in Persien 1090 durch die Assassinen eingeführt
worden sein und hat sich bis nach China verbreitet Der Gebrauch
des Haschisch ist in ganz Asien sehr verbreitet. Man nimmt an,
daß gegenwärtig 200000 Millionen Menschen den Hanf als Berauschungsmittel
anwenden. Hanf rauchen ist außerdem bei verschiedenen
Negerstämmen in Südafrika und Zentralafrika üblich.
Der im belgischen Kongo, an den Kasai-Quellflüssen und am San-
kuru seßhafte Stamm der Baluba-Baschilange huldigt dem sogenannten
Riambakult, der vornehmlich in einem gemeinsamen zeremoniellen
Hanfrauchen unter dem Vorsitz einer Frau besteht. In
mancher Hinsicht erinnert der Riambakult an die eigenartigen
Zeremonien, die seit undenklichen Zeiten bei den Indianern Mexikos
gelegentlich der Ernte des Peyotl üblich sind, jenes Kaktus,
dessen Genuß Rauschzustände mit wunderbaren Halluzinationen
hervorruft1)

Um 1860 existierte in Paris im Hotel Pimodan ein „Club des
Haschischiens", dem unter andern Theophile Gautier und Charles
Baudelaire angehörten. In den „Paradis Ärfificiels" hat uns Baudelaire
ein Loblied des Haschisch überliefert, in dem er mit bewundernswertem
Scharfsinn die Wirkungen dieses Betäubungsmitfels
analysiert Baudelaires Verleger, Poulet-Malassis, beabsichtigte
, den „Paradis Ärfificiels" einen in wissenschaftlichem
Tone gehaltenen Prospekt beizufügen, worin die Haschischpräpa-
rafe eines Brüsseler Apothekers angepriesen werden sollten, der
sich verpflichtet hafte, als Entgelt für diese Reklame 200 Exemplare
des Buches abzunehmen. Aus Furcht vor dem Staatsanwalt
bewog Baudelaire seinen Verleger, von diesem Vorhaben abzusehen
. Baudelaire bereitete seinen Haschisch selbst und beschreibt
dessen Herstellung in seinen „Paradis ärfificiels". Es gibt verschiedene
Arten der Zubereitung des Haschisch.

Die stärksten Haschischpräparafe werden im Orient hergestellt
, und zwar auf folgende Weise. Die zur Blütezeit gesammelten
Zweigspitzen des indischen Hanfes werden mit Butter, unter
Zusatz von etwas Wasser, auf schwachem Feuer gekocht. Wenn das
Wasser verdampft ist, haf die Buffer die wirksamen Bestandteile
des indischen Hanfs angenommen und diese grüne Masse wird in
luftdicht schließenden Gefäßen aufbewahrt Dieser Haschisch-

1) Vgl. Dr. Ä. Rotthier. Die Hellsehen hervorrufenden Pflanzen. Aus dem
Französischen übersetzt von E. Stöber. Verlag Max Altmann, Leipzig. Mk. 1.—.


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