Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 153
(PDF, 142 MB)
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extrakt (Achach) wird in Pillenform mit schwarzem Kaffee genossen
. Da der Geschmack dieses Haschischpräparates jedoch
ziemlich unangenehm ist, verbessern die Araber denselben durch
Zusatz von Dattelnkonfitüre, Gewürz, oder auch Beifügung von
Vanille- oder Rosenessenz und andern aromatischen Substanzen.

Haschischpasta wird auch wie Opium in Pfeifen geraucht,
indem man sie etwas anröstet, zu Kügelchen von etwa vier Gramm
formt und auf einem Pfeifenrohr entzündet.

Haschisch wird auch als Trank (Bhang, Sidhee) aus den zur
Blütezeit gesammelten und zerriebenen Blättern genossen. In
Kleinasien benutzt man einen Esrar genannten Haschischsirup, dem
aromatische Essenzen beigefügt sind. In Algerien bereitet man
aus Haschischpulver und Honig einen Aufguß, den man Madjoun
nennt; dieses Präparat wird zu Cairo Mapouchari, zu Calcutta
Mnjoon und in Arabien Dawamesc genannt Hafioun oder Hafiou
ist ein stark wirkender Haschischextrakt, der von den Angehörigen
gewisser religiöser Sekten genossen wird, die gegen den Genuß
der üblichen Haschischpräparate bereits abgestumpft sind. Man
trinkt auch vielerorts ein wässeriges Haschischdestillat, das jedoch
wenig wirksam ist In Cairo stellt man seit alten Zeiten unter dem
Namen Chatsraky eine Haschischtinktur her. Extractum cannab.
indic. und Tinct. cannab. indic. sind als Sedativum und Hypnoti-
kum auch in Deutschland offiziell gebräuchlich.

Die größeren, getrockneten Blätter des indischen Hanfes kommen
in Arabien unter dem Namen Bhang, Bueng, Baudje, in
Ägypten als Maslac oder Malach, in Südafrika als Djamba oder
Dakka, in Indien als Guaja oder Gunjah in den Handel und dienen
zum Rauchen. Mit gelbem aromatischen Tabak zu gleichen Teilen
gemischt, sind die zerriebenen Blätter im Orient ein beliebtes,
Kief genanntes Berauschungsmittel. Cannabis indicae Hb. ist in
Deutschland in Apotheken erhältlich und wird in der Dosis von 0,2
bis 0,5 gr pro Tag zur Inhalierung, am häufigsten in Zigaretten,
benutzt

In Indien und Persien sammelt man das von dem Kraut ausgeschiedene
Harz (Charas, Churrus, Tschers, Momeka) und benutzt
es gleichfalls als Berauschungsmittel. Die harzige Substanz des
indischen Hanfes hat besondere Eigenschaften und verursacht die
gleichen Wirkungen wie die Blüten. Um das Harz zu gewinnen,
wird die Pflanze wiederholt mit lauwarmem Wasser digeriert. Sodann
läßt man dieselbe während drei Tagen in einer Lösung von
kohlensaurem Natron mazerieren und behandelt sie schließlich mit
Alkohol Das Chlorophyll der Pflanze wird mit Kalk präzipitiert.


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