Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 154
(PDF, 142 MB)
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Die Lösung wird mit Knochenkohle entfärbt, und durch Abdampfen
erhält man ein braunes Weichharz (Cannobinon) von widerlichem
Geruch, das in Wasser unlöslich, jedoch in Alkohol und Äther
löslich ist. Resina Cannab. sowie Haschisch pur. sind in Deutschland
offizinell

Wenn man indischen Hanf mit Wasser destilliert, gewinnt man
ein ätherisches öl, CannabinoL Bei 12° spaltet der Wasserrückstand
kleine Kristalle (Cannabinum) ab. Chemisch ist Haschisch
noch nicht völlig erforscht; der wirksame Bestandteil soll das ätherische
öl (Cannabinol) sein, Cannabinum, das eigentliche Alkaloid
des Cannabis indica, wird als gerbsaures Salz (Cannabinum tanni-
cum) direkt aus Hanf dargestellt. Es ist amorph, gelblich oder
bräunlichgrau, riecht scharf hanfartig, schmeckt etwas bitter, stark
zusammenziehend, ist wenig löslich in Wasser, Alkohol und Äther.
Behandelt man alkoholischen Hanfexfrakt mit Alkalien, so hinter-
bleibt ein Präparat, welches als reiner Haschisch (Haschisch pur.)
bezeichnet wird und außer Cannabinon ein Alkaloid, Tetanin
(Tefanocannabin), enthält. Die Cannabispräparate werden in der
Medizin als schlafmachende Mittel in der Dosis von 0,25 bis 0,5 gr
pro Tag angewandt und zeichnen sich vor Opium dadurch aus, daß
sie nicht die Darmtätigkeit lähmen. Man gibt sie bei Geisteskrankheiten
, Starrkrampf, Veitstanz, Asthma und andern krampfartigen
Zuständen,

Im Orient fröhnen unzählige Menschen dem Haschisch in der
gleichen Weise wie im Abendland dem Alkoholgenuß. In manchen
Kreisen gläubiger Mohammedaner ersetzt Haschisch den Alkohol,
dem er in seiner Wirkung ähnelt. Man glaubt, daß der Genuß des
Haschisch zu harter und anhaltender Arbeit befähige, Schmerz tilge
und den üblen Wirkungen des Klimawechsels vorbeuge. Man
schreibt ihm die Erzeugung eines heiteren, angenehmen Rausches,
Belebung der Einbildungskraft, Vermehrung der Eßlust und Entflammung
sinnlicher Gelüste zu. Die Wirkung variiert aber bedeutend
nach Art und Grad bei den verschiedenen Menschenrassen
und Individuen,

Nach dem Genuß einer schwachen Dosis Haschisch verspürt
man zuerst einen erhöhten Bewegungstrieb, gesteigerte Eßlust und
ein Wärmegefühl in der Brustgegend. Sodann tritt Benommenheit
des Kopfes ein, sowie Muskelerschlaffung in den unteren Gliedmaßen
, die sich bald auch auf den Oberkörper ausdehnt. Die Gehörschärfe
nimmt ab und bald tritt auch mehr oder weniger starkes
Ohrensausen auf.


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