Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 160
(PDF, 142 MB)
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liehen Umschwung zur Sonne wieder zurücksinken, gibt die Erdweltlehre
ein ruhiges organisches Entwicklungsbild der Welt. Jeder
Planet ist ein Weltsystem, ein Abbild des Kosmos. Er bildet innen
seinen Himmel, seine Planeten, seine Sonne und sein Krusfen-
leben. Seine Wesen kennen keine Außenwelt, sie wissen nur von
ihrer „Oberwelt" innen; seine Planeten wieder sind Weifen in
sich, die wieder Sonne und Gestirne bergen — so in immer feinere
Feinheiten geschachtelt. Endlich entsteht die Mikroweit, die Keimzelle
zum Leben. So ist kosmisch gesehen alles nach dem Bilde des
Schöpfers eingerichtet, sein Abbild.

Demgegenüber vergleiche man das arme kopernikanische Weltbild
, wo wir nichts im Nichts sind, wo die erkaltete Eiserde in die
Sonne stürzt, wo das Leben aus dem Eisraum auf die heiße Erde
geklebt wurde, wo es sich blind entwickelte, wo aber schließlich
alle Arbeit der Intelligenz verloren ist mit dem letzten Atemzuge,
wo alle irdische Kulturarbeit der Milliarden von Generationen im
höchsten Endglanze in die Sonnengluf zurückfällt, zur neuen „Auferstehung
" als Lavaball! Wie arm wäre dieses Spiel, wie roh die
„Hochzucht", dann der Untergang!

Im grellen Kontrast zu dieser „Überwelt" steht das organische
Weltbild „Erdenwelt", Hier greifen die Kräfte ineinander, alles
steht im innigsten Verbände, die Welt ist ein Perpetuum mobile,
ewig. Die Menschheit wird mit einem Male ein „Etwas", sie ist
Eins im kosmischen Brennpunkte der Kräfte, des Denkens und
Geschickes.

Unser Weltzweck fordert Einigkeif des Denkens, Klarheit und
Menschlichkeit, Frieden, Kultur, Menschenwürde! Diese Erkenntnisse
würden das Gefühl der Einheit und „Menschenfamilie" wek-
ken, woraus nach Generationen sicher bessere Zustände entständen.

Doch iueh vom religiösen Standpunkt befriedigt das neue
Weltbild. Während wir bisher den Himmel als etwas Unermeßliches
auffassen mußten, was den Fragen über einen Schöpfer und
Lenker die größten Schwierigkeifen entgegenstellte, bringt uns
das neue Weltbild eine Erlösung. Die Welt wird zum Organismus
„Gott", die Erdkruste ist sein Leib, der Himmel der Religion wird
gleichsam die Seele, und Gott als schaffenden Geist können wir
uns als Mitte dieser Seele sogar persönlich vorstellen. Von hier
als Weltzentrale erschuf Gott seine Welt um sich herum, wie der
Menschengeist seinen Körper um sich herum erschafft und ausbaut
als Fähigkeiten.

Und so geht Neupert von der Entwicklungslehre, von der
Biologie aus, und sagt: „Das Wichtigste der Welt ist durchaus nicht


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