Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 162
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Sintflut, ein Niederprasseln von Staub und Wasser, eine Katastrophe
der Elemente ringsum und ein ängstliches Flüchten der
Inwohner.

Als Sage erhielt sich diese Rückerinnerung, und die Zeit machte
eine Arche daraus. Und danach der mächtige Regenbogen, oder
besser gesagt das neue Erscheinen der großen irdischen Sonne in
der Erdwelt! Welch ein magisches Schauspiel mag es gewesen
sein nach dieser Tragik der Landung als Dunstball, als sich der
Himmel zeigte und eine völlig fremde, wundervolle neue Welt, so
wie der Embryo seine Welt beim ersten Eintritt in sie stumm
bestaunt!

Und was steht hinter der Welt, wo geht es hin, wenn wir matt
beim letzten Atemzuge die Augen schließen? Auch das sagt uns
Neupert und sein neues Weltbild. Warum kümmert man sich so
wenig um diese Dinge?

Gerhart Hauptmann als Mystiker.

Von Studienraf H. Hänig.

(Nachdruck verboten!)

Wer sich eingehend mit den Werken des großen schlesischen
Dichters beschäftigt, der von der längst hinter uns liegenden
Periode des Naturalismus bis zu der einer neuen Mystik hinüberreicht
, wird vieles darin finden, was an diese Urform aller Religion
erinnert. Jeder wahre Dichter ist zugleich Mystiker, indem er
seine Seele dem Transzendenten erschließt. Bei Gerhart Hauptmann
weist schon der starke Sozialismus, der aus seinen ersten
Dramen hervorleuchtet, auf diese Quelle innerlichen Erlebens hin.

In der „Versunkenen Glocke" tritt uns ein Künstlerschicksal,
durchwebt von des Dichters eigensten Erlebnissen, entgegen, das in
die Gebilde urweltlicher Fabelwelt übergreift. „Hanneies Himmelsfahrt
" führt in die Sphäre der Traumwelt, die von den Wünschen
und Hoffnungen der Menschen bevölkert wird. „Pippa tanzt"
zeigt uns die Mystik des Armen, der in der Glashütte des Gebirges
sein Dasein hinbringt, derselben Sphäre von Armut und Entsagung,
aus der auch die Werke Hermann Stehrs erwachsen sind. In der
„Atlantis" entwirft der Dramatiker in dem Gewände des Romans
in dem großartig geschilderten Untergange eines großen Schnelldampfers
ein Bild von Todeskampf und Todesnot, bei dem nur
allzu ersichtlich (manche wollen darin eine Vorahnung der später


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