Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 187
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0191
Wir dürfen uns auch bei der Beantwortung dieser Frage auf
das früher Gesagte beziehen. Überhaupt pflegen sich die Gegenstände
und Veränderungen, welche auf und in uns wirken, nur in
dem Grade unserer Erinnerung einzuprägen, in welchem sie uns
interessieren, d. h, mit der Liebe, mit der Grundneigung in uns in
Beziehung stehen, — in dem Grade, in welchem sie auf den Kreis
unserer Gefühle wohltuend oder schmerzhaft einwirken. Selbst das
Einprägen ganz mechanischer und an sich toter Fertigkeiten, z. B.
das Erlernen ganz unverstandener fremder Worte, gelingt uns nur
dadurch, daß wir das zu Erlernende in irgend eine, wenn auch noch so
leise Beziehung mit dem Kreise unserer Gefühle und unserer Grundneigungen
setzen. Jene Fertigkeiten erlöschen um so früher, je unwesentlicher
und leiser diese Beziehung war. Gegenstände, die gar
nicht auf jenen lebendigen Kreis einwirken, liegen überhaupt ganz
außer dem Umfang unseres Erkennens. Wir erkennen nur im Lichte
unserer Liebe, können nur das erkennen, was Gegenstand unseren
Neigung oder Abneigung zu werden vermag. Unser Erkennen steht
deshalb in Hinsicht seines Umfanges in geradem Verhältnis mit
dem Umfang unserer Liebe, höheres Erkennen wohnt bei höherer
Liebe, beschränktes bei beschränkter. Eng ist der Kreis des Erkennens
bei der tierischen Natur, welche nur von dem Kunde hat,
was mit ihren Neigungen in Verbindung steht und für welche die
ganze übrige Welt der Dinge nicht vorhanden ist. Nicht viel weiter
ist jener Kreis bei der tierisch-menschlichen Natur, während er bei
jener Liebe, deren einziger und höchster Gegenstand der Inbegriff
aller Dinge wäre, so unermeßlich sein würde wie jener Gegenstand
selber.

Nach dem Vorhergehenden ist im leiblichen Menschen das
Gangliensystem der Ausgangspunkt und das vereinigende Zentrum
der inneren Gefühle und Neigungen. Die von dem Cerebralsystem
abhängenden Verrichtungen unserer Sinne, das Sehen und Hören,
lassen uns an sich kalt und geschehen ohne Gefühl von Wollust
oder Schmerz. Wenn aber bei dem Anblick einer hohen Natur, bei
dem Hören des Glockengeläutes und anderer Harmonien unsere
Brust sich erweitert, unser Gefühl sich erhebt, fühlen wir, daß jene
Rührung nicht in dem an sich kalten Kreis der Sinne beschlossen
ist, sondern aus jener Region der Gefühle kommt, die wir im Alltagsleben
das Herz nennen. Vorzüglich genießen wir dann das
erhöhte Gefühl sinnlichen Wohlseins und innigen Behagens, wenn
das gesamte Nervensystem, auch das des Gehirns, ganz in die vorherrschende
und übermächtig gewordene Tätigkeit des Ganglicn-
systems mit aufgenommen und verschlungen wird. Wenn im Schlafe,


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