Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 191
(PDF, 142 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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gibt hier eine Legende, die zu erleben Sie vielleicht die günstige Gelegenheit
haben, wie sehr ich mir auch jenen Tag noch recht ferne wünsche, und zwar die,
daß nach einer alten Ueberlieferung unmittelbar nach dem Tode eines Priors der
Pfarrei B. sich in diesem Hause ein seltsamer und unbegreiflicher Lärm vernehmen
läßt, der auf den Absatz der vorderen Treppe beschränkt ist und sich anhört, als
ob jemand mit einer Fuhrmannspeitsche heftig auf eine metallene Röhre schlagen
würde". Diese wenig romantische Äehnlichkeit erweckte in uns weit mehr Heiterkeit
als Glauben, und die Anekdote war bald vergessen.

Viele Monate später, so gegen 9 Uhr an einem Herbstabend, erschallte plötzlich
ein Lärm, der meine Mutter sehr erschreckte: Es schien, als ob ein heftiger
Peitschenschlag eine große metallene Röhre getroffen hätte, und schien vom Absatz
der vorderen Treppe herzukommen. Meine Mutter sah niemanden und wußte
sich über diesen seltsamen Vorfall keine Rechenschaft abzulegen. Zwei Tage
darauf kam die Nachricht vom plötzlichen Tode des Priors; Tag und Stunde des
Ereignisses fielen mit der übersinnlichen Anmeldung in unserem Hause zusammen
. Der Prior war von einem Schlaganfall getroffen worden, als er sich über 50
Meilen on der Pfarrei B. entfernt befand, und war nach einer halben Stunde tot.
Bis zum Moment der Krisis hatte er über keinerlei Unpäßlichkeit geklagt!

Ein » Hexenprozeß". Eine große Berliner Zeitung bringt ein Beispiel aus dem
Leben, das die frühere Furcht vor Hexen plausibel macht und zeigt, wie große
Wirkungen die Suggestion bei eingebildeter Behexung haben kann. Vor dem
Obersten Gericht in Budapest stand der Bauer Pitlek. Er litt an einer unerklärlichen
Krankheit. Zeitweise wurde er bewußtlos und konnte vor allem tagelang
manchmal nicht sprechen. Er bildete sich nun ein, daß er behext sei. An einem
bestimmten Tage, so sagte er, würde die Hexe zurückkommen und ihn ums Leben
bringen. Und wirklich betrat an dem von ihm vorausgesagten Tage eine alte taubstumme
Bettlerin das Zimmer des Kranken und ging direkt auf diesen zu. In diesem
/Augenblick warf sich Pitleks Schwager, Michael Gall, auf die „Hexe" und
schleifte sie auf die Straße. Dort fielen auch die Nachbarn über die „Hexe" her,
schlugen solange auf sie ein, bis sie tot liegen blieb. Das Sonderbare war, daß
Pitlek, als man ihm mitteilte, daß die „Hexe" tot sei, aus dem Bett springen und
wieder sprechen konnte. Er war völlig gesund. Die Folge war der Glaube des
Bauernvolks an das Recht der Tötung dieser wirklichen Hexe. Der Oberste Gerichtshof
hat nunmehr das Urteil der Berufungsinstanz bestätigt, das auf 3 Monate
Gefängnis für jeden einzelnen Beteiligten lautete, da es sich nicht um einen gewöhnlichen
Totschlag gehandelt habe.

Büchertisch.

Die angegebenen BUcherpreise sind unverbindlich.

Ä. M. Grimm. Astronomische Ephemeriden für das Jahr 1930. Verlags- und
Druckereigenossenschaft Memmingen, Bayern. 2.— Mk.

Die von dem bestbekannten Astrologen Ä. M. Grimm berechneten Ephemeriden
stellen in ihrer Art eine Spitzenleistung dar und verraten in jeder Hinsicht den
erfahrenen Praktiker. Es gibt z. Zt. keine Ephemeriden, die an mathematischer
Genauigkeit und an astronomischer Vollständigkeit mit jenen ven Grimm verglichen
werden könnten, denn Sternzeit und Sonnenlänge werden bis auf Tertien,
Längen, Breiten und Deklinationen der übrigen Gestirnstände werden bis auf


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