Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 194
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0198
Es ist auf der andren Seife erfreulich, daß wenigstens auf dem
Gebiete der praktischen Mystik neuerdings einige Daten vorliegen,
welche geeignet sein könnten, Licht auf verschiedene Probleme zu
werfen, die mit dem experimentellen Okkultismus zusammenhängen.
Bedauerlich ist, daß gerade die Versuche Durvilles, die ungleich
weiter in das Gebiet der praktischen Mystik hineinführen, auch in
Deutschland nicht gefördert werden konnten- Es hat sich hier kein
Mäzen wie Schrenck-Nofzing gefunden und man vermißt gerade
hier schmerzlich das Fehlen einer deutschen S P R, die unabhängig
von äußeren Umständen die okkulten Phänomene untersucht Es
kommt hinzu, daß die letzten fünf Jahre Lücken in die Reihe von
Forschern auf diesem Gebiete gerissen haben, die kaum mehr ersetzt
werden können. Neben Ingenieur Fritz Grunewald ist Dr. von
Schrenck-Nofzing aus dem Leben gegangen, sowie der Tierpsycho-
logt Karl Krall, der sich in den letzten Jahren besonders dem experimentellen
Okkultismus zugewandt und uns u. a. auch einen Bericht
über den Gedankenleser Ninoff geschenkt hat, der sonst der Vergessenheit
anheimgefallen wäre.

pie allgemeine Lage der Zeit hat es mit sich gebracht, daß die
ältere Richtung des Spiritismus, wie sie etwa in Aksakow verkörpert
ist, so gut wie keine Fortschritte mehr gemacht hat. Auch das
Organ des Revalobundes nennt sich heute bezeichnenderweise Zeitschrift
für psychische Forschung, wenngleich die Erörterungen
dafür und dagegen nicht aufgehört haben. Es scheint, daß, nachdem
sich die Untersuchungen über Hellsehen, Telepathie etc. von ihm
losgelöst haben, der eigentliche Spiritismus nicht mehr berufen ist,
entscheidend auf den Okkultismus der Zukunft einzuwirken. Was
Aksakow seinerzeit in seinem großen Hauptwerke ausführte, ist
seitdem bestehen geblieben. Der Spiritismus ist nicht imstande,
objektive Beweise für das Nachleben des Menschen nach dem Tode
beizubringen. Damit ist nicht etwa gesagt, daß diese Beweise für
den Einzelnen wertlos seien, wie denn tatsächlich manche Bericht^
auf diesem Gebiete den Eindruck des Unmittelbaren, Echten machen.
Es ist der verstandesmäßig aufgebauten Wissenschaff unmöglich
, von sich aus an dieses Gebiet heranzukommen. So sind die
wesentlichsten Veröffentlichungen auf diesem Gebiete ausländischen
Ursprungs (Bradley: Den Sternen entgegen; Doyle: Im Nebelland),
und besonders der — allerdings etwas unkritische — Italiener
E. Bozzano ist unermüdlich tätig gewesen, um immer neues
Material beizubringen. Auch der Münchener Forscher Dr. M, Kemmerich
ist neuerdings („Die Brücke zum Jenseits") wieder mit
Nachdruck für den Spiritismus eingetreten, wenn auch Dr. Tischner


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1929/0198