Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
23.1929/30
Seite: 196
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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nicht ganz ohne Wert ist, wie die Schriften von Dürr („Experimentelle
Dämonologie"), Ph. Müh („Psychische Gewalten") etc. zeigen.
Sie kann sehr wohl einen Hinweis darauf bedeuten, welche Mächte
vielfach hinter diesen Erscheinungen stehen, und zu erneuter Vorsicht
bei ihrer Deutung Veranlassung geben.

Erfreulich ist unter diesen Umständen, daß wenigstens einige
Disziplinen der Parapsychologie in den letzten Jahren eine Erweiterung
erfahren haben. Das betrifft vor allem die sogenannte
Psychometrie, d. h. die Fähigkeit, hellseherische Erkenntnisse an
der Hand von Gegenständen, wie sie zuerst von Prof. Denton und
Buchanan festgestellt wurde. Hier ist das Buch des amerikanischen
Arztes Dr. Pagenstecher zu erwähnen („Die Geheimnisse der
Psychometrie"), von dem Prof. Driesch sagt, daß es zu dem Besten
gehöre, was auf diesem Gebiete geschrieben worden sei. Einzelnes
bedarf allerdings auch hier noch der Nachprüfung.

Ein eigenes Kapitel für sich ist das des kriminellen Hellsehens,
über das die Meinungen noch sehr auseinandergehen. Selbst der
letzte Erlaß des preußischen Innenministers scheint sich über die
Grenzen dieser Tätigkeit noch im unklaren zu sein. An Hellsehern,
die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht haben, seien
der Zwickauer C. Münch erwähnt, über den ich einige Studien veröffentlicht
habe; der durch den Bernburger Prozeß berühmt gewordene
Lehrer Drost;Frau Günther-Geffers, bei der allerdings ein
recht erheblicher Prozentsatz ihrer Aussagen (S. die Studie von
Lambert, Z. f. P., Juli 1929) auf anderen Ursprung zurückgeht,
und schließlich die Leipziger Hellseherin Frau M. Hessel, die
zweifellos zu den leistungsfähigsten Persönlichkeiten auf diesem
Gebiete gehört, obgleich es auch bei ihr nicht leicht möglich ist,
einwandfreie, d. h. nicht auf Telepathie usw. beruhende Leistungen
festzustellen. Aus jüngster Zeit kommt noch die von Dr. Sünner
beschriebene Frau Lotte Plaat hinzu, sowie Frau Anita Schlegel-
Seck (München, Elisabethstraße 48), deren Leistungen nach dem
Bericht von Dr. Marcinowsky auf dem Gebiete der seelischen Einfühlung
als hervorragend bezeichnet werden müssen und in manchem
an den verstorbenen Münchener Ludwig Aub erinnern. Auf
dem Gebiete der Gedankenübertragung soll die Studie des inzwischen
ebenfalls verstorbenen Tierpsychologen Karl Krall über
den Brasilianer Ninoff als positiver Fortschritt verzeichnet werden,
dessen Auftreten allerdings bereits mehrere Jahrzehnte zurückliegt.
Es scheint aber, daß sich die Wissenschaft hier ein Phänomen
ersten Ranges hat entgehen lassen.


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